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Fördergelder verschwunden: Koeppen-Haus bleibt verschlossen

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Das für 750 000 Euro sanierte Geburtshaus des Romanciers Wolfgang Koeppen (1906-1996) in Greifswald kann nicht wie geplant im Oktober als Literaturzentrum öffnen.

Greifswald (ddp-nrd). Grund für die neuerliche Verzögerung sind nach einem Bericht der «Ostseezeitung» (Dienstagausgabe) verschwundene Fördergelder. Die Mittel in Höhe von 32 000 Euro waren für die Anschaffung der Inneneinrichtung geplant.
Nach Angaben von Greifswalds Kulturamtsleiterin Barbara Resch sollen die vom Land Mecklenburg-Vorpommern bereitgestellten Gelder inzwischen für andere Literaturforschungsprojekte der Universität Greifswald verwendet worden sein. Sowohl die Ausstellungsräume als auch das geplante Literaturzentrum und ein kleines Cafe könnten somit nicht ausgestattet werden.
Die Mittel waren ab dem Jahr 2000 in Raten an die Greifswalder Koeppen-Gesellschaft der Universität gegangen, die den literarischen Nachlass Koeppens überarbeitet und Mitte 2001 als künftiger Betreiber des Hauses zurücktrat. Deren Leiter, der Literaturprofessor Gunnar Müller-Waldeck, wurde nach Universitätsangaben im Mai dieses Jahres in den Ruhestand versetzt und befindet sich derzeit im Ausland. Der neue Träger des Koeppen-Hauses, der Verein Internationales Kulturaustauschzentrum (IKAZ) kündigte an, noch bis Januar an dem Projekt festhalten zu wollen. Bis dahin müsse allerdings die Einrichtungsfrage geklärt sein, sagte Projektkoordinatorin Ruth Müllejans.