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Beim diesjährigen Wettbewerb aller deutschen Musikhochschulen, ausgetragen vom 18. bis 22. Mai in Stuttgart, stellte das renommierte „Institut für Alte Musik“ der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen in der Wertung „Alte Musik/historische Aufführungspraxis“ gleich zwei der drei Preisträger.
Das Ensemble „il Disegno interno“ gewann den Zweiten Preis, das „Ammonit Quartett“ erhielt einen zusätzlich vergebenen Förderpreis. Ein Ensemble der Bremer Hochschule gewann den ersten Preis in einem Wettbewerb, in dem sich die acht Musiker von „il Disegno interno“ durch leidenschaftliches Musizieren, große Virtuosität und mitreißendes Ensemblespiel auch im abschließenden Preisträgerkonzert die Herzen des Publikums eroberten.Aufgrund des hohen Niveaus der Teilnehmer blieb der Wettbewerb, zu dem übrigens auch die Kategorie Klarinette mit Preisträgern aus Berlin (Elisabeth Seitenberger) und Lübeck (Sebastian Manz) gehörte, bis zum Schluss äußerst spannend. Im ersten Durchgang stellte jedes der sieben zugelassenen Ensembles (jeweils eines aus Bremen, Frankfurt, Leipzig, Stuttgart und Würzburg sowie zwei aus Trossingen) zwei von der Jury ausgewählte Werke vor. Dabei reichte das vorgestellte Repertoire mit durchweg deutschen Komponisten von 1650 bis 1770, vom Barock bis zur Frühklassik. Die vier Ensembles aus Frankfurt, Bremen und Trossingen erreichten dann das Finale und spielten jeweils ca. eine Stunde ihres vorbereiteten Programms.
Das Trossinger Ensemble „il Disegno interno“ mit Julla Schmidt (Gesang), Meret Lüthi und Cosima Speer (Violine), Sara Ruiz Martinez und Myoko Ito (Viola da Gamba), Soma Salat-Zakarias (Violone), Erik Skanke Høsøien (Theorbe) sowie Torsten Übelhör (Cembalo, Orgel) bestach allein schon durch seine instrumentale Vielfalt und unterschiedlichen Besetzungen. Großen Beifall ernteten die jungen Musiker dann mit der „Sonata Representativa ” von H.I.F. Biber, einem Werk, in dem Tierklänge von Nachtigall und Kuckuck über Frosch, Wachtel, Hahn und Katze im Zentrum stehen, außerdem mit einer wunderbar rhetorisch gespielte Sonata von Rosenmüller und schließlich der Chaconne „Meine Freundin, Du bist schön“ von Johann Christoph Bach. Warmer opulenter Klang der Streicher, ein großzügiges Generalbassspiel und der schmachtende Gesangspart verzauberten das Publikum.
Das Quartett aus Bremen mit Anne Freitag (Traversflöte), Regine Freitag (Violine), Katharina Schlegel (Viola da gamba) und Mikayel Balyan (Cembalo) spielte u.a. ein „Pariser Quartett“ von Telemann, eine Triosonate von C.Ph.E. Bach und zum krönenden Abschluss die Sonate des „Musikalischen Opfers“ von J.S. Bach – und dies alles mit größter Sorgfalt und feinsten Nuancierungen.
Das „Ammonit-Quartett“ der Trossinger Hochschule, dessen ungewöhnliche Besetzung aus der Traversflötistin Malgorzata Klisowska-Pacholek und den Streichern Jirí Sycha (Violine), Ursula Ros-Hildebrand (Viola) sowie Veronika Sychová (Violoncello) besteht, wurde mit einem zusätzlichen Förderpreis ausgezeichnet. Das Ensemble präsentierte mit Werken von Haydn, Cannabich und Graf ein Programm, das von gefälliger „Salonmusik“ bis zu echtem „Sturm und Drang“ reichte. Sein einfühlsames Spiel mit herausragender Intonation und die gekonnte Dramaturgie des Programms erntete größte Hochachtung bei Publikum und Jury. Sowohl „il Disegno interno“ als auch das „Ammonit-Quartett“ untermauerten in ihrer Vielfalt von Besetzung und Repertoire, Technik, Spielfreude und künstlerischem Ausdruck die maßgebliche Bedeutung des Trossinger „Instituts für Alte Musik“ als Kompetenzzentrum in der deutschen Musikhochschullandschaft.
Bei alledem stellten die beiden Hauptpreisträger der „Alte Musik“-Wertung, „il Disegno interno“ aus Trossingen sowie das Bremer Ensemble professionelle Leistungen auf höchstem Niveau vor. Dieser Eindruck vertiefte sich noch bei der offiziellen Preisverleihung am Dienstag, dem 22. Mai im Rahmen eines Konzerts für die parallel in Stuttgart tagende Rektorenkonferenz.
Staatliche Hochschule für Musik Trossingen
http://www.mh-trossingen.de