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Pop im Konzertsaal - New Fall Festival in Düsseldorf und Stuttgart. Foto: Hufner
Nachrichten aus dem KIZ. Motiv: Hufner
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Landesverband der Musikschulen Schleswig-Holstein startet neues Digitalisierungsvorhaben

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Der Einsatz von Apps und mobilen Endgeräte zählt mittlerweile zum Handwerkzeug in der Musikvermittlung. Schon lange sind Apps und mobile Endgeräte im Musikschulunterricht bei Lehrkräften und Schülern keine Seltenheit mehr – sei es im musikalischen, als auch im kommunikativen Kontext. Mit dem von der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek gefördertem Projekt „MSdigital Schleswig-Holstein“ schafft der Landesverband der Musikschulen in Schleswig-Holstein nun an allen 22 Mitgliedsmusikschulen eine nachhaltige technische Infrastruktur, etabliert lern- und künstlerische Experimentierräume und entwickelt eine überregionale Kommunikationsstruktur.

„Mit der Förderung durch die Landesregierung mit ihrem Kompetenzzentrum für Digitalisierung und Kultur an der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek ist es möglich, an allen Musikschulen eine nachhaltige digitale Infrastruktur zu entwickeln, die schließlich auch dafür Voraussetzung ist, dass allen Menschen in Schleswig-Holstein die Teilhabe an einer modernen und ortsunabhängigen musikalischen Bildung ermöglicht wird“, so Dr. Rhea Richter, Geschäftsführerin des Landesverbandes der Musikschulen in Schleswig-Holstein. Bereits seit 2017 hat der Landesverband der Musikschulen flächendeckend seine mehr als 1.200 Musikschullehrkräfte zum qualitätsvollen Umgang mit Apps in der musikpädagogischen Arbeit ausgebildet. Immer öfter dienen die digitalen Begleiter als Hilfsmittel, zur Lernmotivation oder als Notenmappen im Musikschulunterricht. Das erlernte Wissen über Methodik und Didaktik digitaler Unterrichtsformen aus dem Pilotprojekt „MoMu.SH – Mobiler Musikschulunterricht Schleswig-Holstein“ ist besonders bei der aktuellen Corona-Situation und bei der Entwicklung eines Online-Musikschulunterrichts wertvoll. An die Erkenntnisse und Erfahrungen des Vorhabens „MoMu.SH“ knüpft der Landesverband der Musikschulen mit dem neuen Digitalisierungsvorhaben an und will für alle öffentlichen Musikschulen im Land eine gemeinsame technologische und kommunikative Basis zur Musikschulentwicklung im Zuge der Digitalisierung entwickeln.

Die Grundlagen zur Etablierung der technischen Infrastruktur und zum Aufbau einer Wissensgemeinschaft werden an drei Wochenendtreffen vermittelt, die im Oktober 2020, Dezember 2020 und Februar 2021 stattfinden. Teilnehmen können technikaffine und kommunikative Musikschulleitungen sowie Musikschullehrkräfte. Neben der Entwicklung von überregionalen Austauschgruppen zum gegenseitigen Unterstützen und Lernen werden insgesamt 200 iPads sowie technisches Zubehör für die Musikschulen angeschafft. Zudem erhält jede Mitgliedsmusikschule eine Jahreslizenz für eine Mobile-Device-Management-Software (Software zur Verwaltung der iPads) und zusätzliche Mittel für Honorare, um die engagierten Lehrkräfte vor Ort für die Administration und Etablierung innerhalb der Musikschulen zu vergüten. Der Landesverband der Musikschulen schafft damit eine Struktur, um die Digitalisierung der Musikschulen nachhaltig voranzubringen.

Der Landesverband der Musikschulen in Schleswig-Holstein e. V. vertritt die Interessen der Musikschulträger und unterstützt u. a. das Bildungsministerium beim Aufbau und Weiterentwicklung der öffentlichen Musikschulen. Seit 2017 gehört die Digitalisierung auch dazu. Mit Unterstützung der Forschungsstelle Appmusik an der Universität der Künste Berlin entwickelt der Landesverband digitale Weiterbildungsangebote und initiiert Digitalisierungsvorhaben wie das aktuelle Projekt „MSdigital Schleswig-Holstein“ oder den Meisterkurs „Musikperformance mit Apps“, der im November 2020 die künstlerische Auseinandersetzung mit der Digitalisierung ermöglichte. Der Landesverband der Musikschulen Schleswig-Holstein hat die Vision, eine Impulsstelle für digitale Musikschularbeit zu schaffen.

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