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Musikschule hat nur mit neuem Finanzkonzept Überlebenschance

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Die Musikschule Wittgenstein muss ihr Finanzkonzept neu überdenken, um das Angebot einer qualifizierten Arbeit sicher zu stellen und auch weiterhin aufrecht zu erhalten. Aktuell weist der Etat im laufenden Haushalt ein Defizit von 2 500 Euro auf. Darauf wies Beigeordneter Mario Etscheid am Dienstag in der Sitzung des Kulturausschusses hin.

Bad Berleburg. (wp) Der Musikschulvorstand, so Etscheid, habe in einem kürzlich stattgefundenen Gespräch signalisiert, dass der bislang von der Stadt gezahlte Zuschuss von 15 000 Euro pro Jahr auf Dauer nicht ausreiche. Etscheid wolle nun prüfen, ob die Stadt diese Summe ab 2003 auf 20 000 E erhöhen könne.

Auf Anfrage der WESTFALENPOST erläuterte gestern Axel Theuer, Vorstandsmitglied und Schatzmeister im Musikschul-Verein, dass "nicht überraschend ein Loch" in der Kasse entstanden sei. Klares Ziel der Musikschule sei es, auf Dauer mit einem qualifizierten Angebot auf hohem Niveau das kulturelle Leben "in unserer ländlichen Region" langfristig aufzuwerten. Aber, so Theuer: "Mit dem, was zurzeit an finanziellen Möglichkeiten besteht, ist das nicht machbar."

Die Musikschule hat in den vergangenen Jahren darunter gelitten, dass gutes Personal schlecht bezahlt werden musste, und die Leitung der Schule aus diesem Grunde zweimal innerhalb kurzer Zeit wechselte. "Wir wollen nicht Gefahr laufen, dass sich das weiter fortsetzt," betonte Theuer.

Der Verein erwirtschaftet aus Unterrichtsgebühren (derzeit 272 Schüler) jährlich gut 100 000 Euro, dazu kommen an Beiträgen von 145 Mitgliedern rund 2 500 E sowie aus Spenden, Konzert-Vergütungen und anderen Zuwendungen etwa 35 000 E. Unter dem Strich reichen diese Einnahmen nicht aus, obwohl die Stadt das Haus in der Schlossstraße quasi kostenfrei zur Verfügung stellt. Gehälter und Honorare schlagen im Personalbereich also kräftig zu Buche.

An die Anhebung der Stundensätze für die Schüler denkt der Vorstand bislang zwar noch nicht ("Da ist die Schmerzgrenze wohl erreicht"), aber es bestehe der Konsenz im Vorstand, dass das "Überleben stark gefährdet" ist, wenn nicht grundsätzlich eine neue Schiene gefahren wird. Und die beinhalte in jedem Fall eine adäquate Besoldung eines qualifizierten Personals, sagte Theuer.

Westfalenpost
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