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Musikschule Wipperfürth feiert ihr 25-jähriges Bestehen

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Wipperfürth. Alles begann damit, dass Wipperfürth oberbergisch wurde: Wegen der kommunalen Neugliederung wurde im Dezember 1976 die Musikschule des Rheinisch-Bergischen Kreises aufgelöst, der bis dahin auch die Stadt Wipperfürth angehört hatte.

Nur wenige Monate später, im April 1977, initiierte Heinz Bröcker, der langjährige Leiter des Musikvereins Wipperfürth und Kammermusiker des WDR-Sinfonieorchesters, die Gründung der städtischen Musikschule Wipperfürth, die nun seit einem Vierteljahrhundert Garant ist für den guten Ruf Wipperfürths als "Musikstadt". Das 25-jährige Bestehen wird mit einem Jubiläumswochenende am 12. und 13. Juli und weiteren Veranstaltungen (siehe Kasten) gefeiert.

Mit dem inzwischen verstorbenen Heinz Bröcker, dem Komponisten der Musik zur Olympia-Abschlussfeier 1972, hatte die Musikschule einen renommierten Musiker als Gründer und langjährigen Leiter (bis 1992). Mitgründer war Matthias Wagemann, der das im selben Jahr gegründete Jugendblasorchester leitete. 1998 übernahm sein Sohn Markus Wagemann das Dirigat, heute betreut Markus Dörpinghaus die rund 30 Kinder und Jugendlichen.

Eine weitere wichtige Persönlichkeit im Wipperfürther Musikleben übernahm die Leitung des gleichfalls 1977 gegründeten Schülerorchesters für Streicher: Franz-Josef Jung, langjähriger Leiter des Kammerorchesters. Bis 1994 leitete Jung auch das Schülerorchester, auf ihn folgten Marianne Wurth und Ulrike Ubber-Steiger. Vor kurzem hat Mirko Kohlmann die Leitung des Orchesters übernommen, das sich heute "Die Quitschfidelen" nennt.

Mit 72 Schülern begann die Musikschule 1977, zehn Jahre später waren es bereits 130. Heute sind es sogar rund 400, die von 35 Dozenten unterrichtet werden.

1989 gründete Michael Strunk die Big Band der Musikschule, heute unter dem Namen "Big Stuff" bekannt. Nach Markus Dörpinghaus und Rolf Fahlenbock übernahm 1992 der neue Musikschulleiter Thomas Wurth auch die Leitung der Big Band, die mittlerweile einige Auszeichnungen errungen und einen guten Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus hat.

Wurth baute die Musikschule erheblich aus. So wurde 1993 die Rock-Jazz-Pop-Abteilung eingerichtet mit den neuen Instrumentalfächern Keyboard, E-Gitarre, E-Bass, Percussion und Gesang. Bereits seit 1989 wird musikalische Grundausbildung an der Blockflöte angeboten, seit einigen Jahren auch an der Gitarre. 1989 wurde auch erstmals Gruppenunterricht angeboten, der seitdem ausgebaut wurde.

Das Improvisieren kann man seit 1994 unter der Leitung von Musikschuldozent Thomas Fahlenbock lernen. Mittlerweile proben drei Improvisationsgruppen an der Musikschule, weitere sind in Planung. Im selben Jahr riefen Musikschuldozenten auch die Jazz-Session ins Leben. Seitdem können Musikschüler einmal monatlich zusammen mit "Profis", zum Teil aus Köln, Wuppertal oder Remscheid, vor Publikum ihr Können in der Improvisation zeigen, zunächst in der Kneipe "Villa"; heute im "Platz 16". Auch die seit 1996 einmal jährlich angebotenen Band-Workshops für Kinder und Jugendliche enden jeweils mit einem Auftritt im "Platz 16". 1996 stellte sich das Saxophon-Quartett von Thomas Fahlenbock erstmals der Öffentlichkeit vor.

Ein wichtiger Schritt war die Gründung des Fördervereins, der auch von zahlreichen Wipperfürther Unternehmen unterstützt wird. Mit seiner Hilfe wurden neue kammermusikalische Gruppen an der Musikschule unterrichtet, die Begabtenförderung erweitert und weitere Projekte wie Konzerte oder die CD-Produktion der Big Band ermöglicht.

Die zahlreichen Gruppen der Musikschule sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Wipperfürther Kulturlebens geworden. Zudem zeugen die vielen Erfolge beim Wettbewerb "Jugend musiziert" vom hohen Niveau der Musikstadt Wipperfürth. Viele ehemalige Musikschüler haben inzwischen eine erfolgreiche Karriere als Berufsmusiker eingeschlagen.

Kölnische Rundschau http://www.rundschau-online.de/berg/2797283.html
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