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Rudolf Augstein gestorben

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Der Herausgeber des Hamburger Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» und einer der einflussreichsten Journalisten im Nachkriegs-Deutschland, ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 79 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.

Das teilte der Spiegel-Verlag mit. Augstein hatte das Nachrichtenmagazin erstmals am 4. Januar 1947 herausgegeben. Er verstand das Blatt in den 50er und 60er Jahren als «Sturmgeschütz der Demokratie», in dem es innenpolitische Skandale aufdeckte. Bis ins hohe Alter bezog der streitbare Publizist selbst Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen.

Der am 5. November 1923 in Hannover geborene Augstein zeigte schon als Schüler politisches Interesse und bezweifelte damals in einem Aufsatz den deutschen Endsieg im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Abitur kam Augstein als Volontär zum «Hannoverschen Anzeiger», bevor er zum Arbeitsdienst und Kriegsdienst eingezogen wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Augstein wieder als Journalist im Einsatz. Als sich die britischen Presseoffiziere aus dem Nachrichtenmagazin «Diese Woche» zurückzogen, wurde Augstein im Alter von 23 Jahren Herausgeber und Chefredakteur des nun als «Der Spiegel» firmierenden Blattes.