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Sängertreff in der städtischen Musikschule Aschaffenburg

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Gesang steht in Blüte
Sängertreff in der städtischen Musikschule

Aschaffenburg. Muss eine Städtische Musikschule tief stapeln? Die hiesige tut es zumindest bei ihrer alljährlichen Programmzusammenstellung. So verbergen sich hinter schlicht angekündigten Feierabend-Vorspielen oft anspruchsvolle Fachbereichskonzerte. Das gleiche gilt für den Sologesang, der im Augenblick in hoher Blüte steht.

Unter dem Begriff »Sängertreff« probt im Konzertsaal der Musikschule seit einem Jahr ein Ensemble, das sich »Eltern-Schüler-Lehrer-Chor« nennt. Der Leistungsstand des homogenen, neuen Kammerchores erscheint ziemlich hoch. Vom Blatt singen ist die Regel. Das Repertoire umfasst Renaissance, Klassik, Romantik, Spirituals und leichte Muse. Wenn sich zwei ausgebildete Opern- und Liedersängerinnen sowie ein Gesangpädagoge die Proben teilen, bedeutet das für die einzelnen Stimmgruppen volle Konzentration und schnelle Aufnahme der neuen Stücke. Es waren stofflich und gesanglich erlebnisreiche 100 Minuten, denen eine viertelstündige Stimmbildung nebst den nötigen Lockerungsübungen vorausging.

Myriam Chavez-Kühner, in Mexiko gebürtiges Temperamentsbündel und dazu eine exzellente Sopranistin, leitete die Chorprobe gemeinsam mit Armin Gottstein, der am Flügel agierte. Das andere Gesangs-As der Musikschule, Dawn Sheridan-Reinhuber, sass diesmal unter den Frauenstimmen und sang mit. Teilnahme der Dozenten, wenn beruflich möglich, ist Ehrensache. Cello-Lehrer Frank Westphal war auch dabei.

Akribisch und mit der ihr angeborenen südländischen Leidenschaft studierte Myriam Chavez-Kühner in Profimanier die einzelnen Textpassagen und Stimmen des Gospels »Promised Land« von Jay Althouse nacheinander ein. Sie sparte nicht an maßvoller Kritik und geizte nicht mit Lob. Spannung und Engagement der 21 Sängerinnen und Sänger war bis zum letzten Augenblick gefragt und die Freude am Mitmachen bei allen sichtlich spürbar.

Nicht weniger intensiv wurde John Lennons und Paul McCartneys »When I\'m 64« Note für Note vorbereitet und ebenso auf Tonreinheit, Aussprache und Ausdruck geachtet. Schließlich entsprachen auch die Cres- und Decrescendi den Wünschen des geduldigen Chorleitergespanns. Am Ende war nichts von Erschöpfung, geschweige Heiserkeit zu verspüren. Alle freuten sich ohne Ausnahme auf die nächste Chorprobe am 20. März, Beginn 20 Uhr. Wer an solcher Chorarbeit Interesse hat, kann sich im Sekretariat der Musikschule melden und nähere Auskünfte erhalten. Der nächste öffentliche Auftritt findet am 15. Juni anlässlich des Aschaffenburger Musikschultages in der Stadthalle statt.

Die beiden Gesangsdozentinnen gaben zum Schluss noch Einblick in die große Bandbreite der von ihnen gepflegten Chorliteratur, die von spanischen Motetten aus dem 16. Jahrhundert, über Joseph Haydn (»Freunde, Wasser machet stumm«) bis zu Weihnachtsliedern und den beliebten Spirituals (»Who Will Be A Witness For My Lord«) reicht. tula

Main-Echo
http://www.main-echo.de/news/lokal/std-aschaffenburg.html?TextID=163258
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