Banner Full-Size

Stiftung Lesen will mehr wirtschaftliche Sicherheit

Publikationsdatum
Body

Die Stiftung Lesen spricht sich für eine institutionelle Förderung der Einrichtung durch Bund oder Länder aus. Diese Förderung könnte durch eine Zuordnung der Stiftung zu einem Bundesministerium geschehen, sagte der neu gewählte Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Rolf Pitsch, der Nachrichtenagentur ddp in Mainz.

Mainz (ddp). Denkbar wäre aber auch, dass sich die einzelnen Bundesländer verpflichten, Mitglied im Stifterrat zu werden und einen jährlichen Beitrag von beispielsweise 25 000 Euro zu zahlen.

Derzeit müsse die Stiftung nahezu 90 Prozent ihrer jährlichen Finanzmittel in der freien Wirtschaft einwerben, sagte Pitsch. Der Staat habe sich zunehmend aus der Finanzierung zurückgezogen. Lediglich einige Bundesländer beteiligten sich an den Kosten der Stiftung, die 25 Angestellte hat. Daneben gebe es gelegentlich Mittel d von Bundesministerien für spezielle Forschungsprojekte, wie etwa für die Leseforschungsstudie 2001. «Die Stiftung ist ein Beispiel für das Funktionieren der immer wieder geforderten Public Private Partnership, aber gleichzeitig auch ein Beispiel dafür, wie man immer wieder Balanceakte machen muss, um finanziell über die Runden zu kommen», sagte Pitsch.

Für die Stiftung gebe es somit keine kontinuierliche finanzielle Handlungssicherheit. Pitsch forderte die Enquete-Kommission «Kultur in Deutschland» des Bundestages auf, sich mit dieser Problematik zu befassen.

Die «Pflege und Erhaltung einer zeitgemäßen Lese- und Sprachkultur» ist das Ziel der 1988 gegründeten Stiftung Lesen. Neben Forschungs- und Modellprojekten für Bund und Länder liegt der Schwerpunkt der Arbeit in breitenwirksamen Projekten. Die in Mainz ansässige und bundesweit tätige Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation und steht traditionell unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.