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 Martin Hoff beim Preisträgerkonzert des Internationalen Louis Spohr Wettbewerbs für Junge Geiger 2010 in der Weimarhalle. FotoHfM Weimar, Maik Schuck
Martin Hoff beim Preisträgerkonzert des Internationalen Louis Spohr Wettbewerbs für Junge Geiger 2010 in der Weimarhalle. FotoHfM Weimar, Maik Schuck
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Thüringen trauert um Weimarer Kapellmeister Martin Hoff

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Weimar - Das Deutsche Nationaltheater Weimar und die Staatskapelle trauern um ihren 1. Kapellmeister Martin Hoff. Der Dirigent war am Samstag im Alter von 51 Jahre völlig unerwartet gestorben. Hoff hinterlasse als inspirierender Künstler, versierter Musiker, verantwortungsvoller Kollege und Freund eine Lücke, die menschlich wie künstlerisch nur schwer zu füllen sei, hieß es im Nachruf.

«Martin Hoff war von der Kraft der Musik überzeugt, liebte seine Arbeit, seine Musiker und seine Sänger und das Publikum.» Er konnte begeistern und habe sich stets für sein Theater und sein Orchester engagiert.

Hoff war 2004/2005 nach Stationen am Opernhaus Halle und dem Theater Meiningen nach Weimar gekommen. Kulturstaatssekretärin Babette Winter erklärte: «Mit Martin Hoff verliert Thüringen einen herausragenden Dirigenten, der über die Landesgrenzen hinaus einer der besten Kulturbotschafter seines Landes war.» Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) würdigte Hoff als einen «Kapellmeister, wie ihn sich jedes Opernhaus nur wünschen kann».

Auch die Hochschule für Musik «Franz Liszt» Weimar reagierte mit Bestürzung auf den Tod des Dirigierlehrers. Mit Empathie, Humor und einer sympathischen, ganz besonderen «väterlichen Strenge» habe er sich der Ausbildung junger Dirigenten gewidmet.

 

Die Pressemeldung der HfM Weimar im Wortlaut:

„Schmerzliche Lücke“: Die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar trauert um den Weimarer Kapellmeister und Dirigierlehrer Martin Hoff
 
Völlig unerwartet ist am Samstag, 27. August 2016, der 51-jährige Weimarer Kapellmeister und Dirigierlehrer Martin Hoff verstorben. Die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar ist bestürzt über den plötzlichen Tod ihres Lehrbeauftragten für Orchesterdirigieren und ist in Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden.
 
„Martin Hoff hinterlässt auch in unserem Institut eine schmerzliche Lücke“, sagt Prof. Dagmar Brauns, Direktorin des Instituts für Dirigieren und Opernkorrepetition. „Mit großer und stets spürbarer Empathie, Humor und einer sympathischen, ganz besonderen Art ‚väterlicher‘ Strenge hat er sich als Lehrbeauftragter seit 2011 der Ausbildung junger Dirigenten und Opernkorrepetitoren gewidmet. Alles, was Martin Hoff gemacht hat, machte er mit Leidenschaft: seine Arbeit als Dirigent und Musiker, seine Arbeit mit den Studenten, und auch leben und genießen. Fast möchte man sagen, er gehörte zu den Menschen, die von zwei Seiten brennen.“
 
Prof. Brauns weiter: „Martin Hoff hat sich mit großer Zugewandtheit der Begleitung junger Menschen auf dem Weg zu ihrem Traumberuf gewidmet. Er war ein positiv denkender, offenherziger Kollege mit ungeheurem Tatendrang. Seine große Verbundenheit mit dem Institut für Dirigieren und Opernkorrepetition wurde besonders sichtbar durch die von ihm vorangetriebene und inzwischen sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Staatskapelle Weimar und sein Engagement bei der Betreuung von Studierenden weit über seinen Lehrauftrag hinaus. Wir sind sehr dankbar, dass wir Martin Hoff als Mensch, Kollegen, Lehrer und Freund bei uns hatten. Wir werden ihn sehr vermissen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“
 
Martin Hoff studierte in Dresden an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dirigieren bei Prof. Hartmut Haenchen und Prof. Siegfried Kurz sowie Korrepetition und Klavier. Bereits ein Jahr vor Abschluss des Studiums erhielt er sein erstes Engagement als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am Opernhaus Halle; später war er dort Studienleiter und Kapellmeister. Von 1997 bis 2004 war Martin Hoff am Südthüringischen Staatstheater Meiningen als 1. Kapellmeister und stellvertretender GMD engagiert. Zu Beginn der Spielzeit 2004/05 wechselte Martin Hoff als 1. Kapellmeister der Staatskapelle Weimar an das Deutsche Nationaltheater Weimar. Er dirigierte seitdem ein breites Opernrepertoire und war maßgeblich an der Einstudierung des gefeierten Weimarer „Ring des Nibelungen“ beteiligt. Seit der Spielzeit 2008/09 leitete er alle „Ring“-Vorstellungen sowie fünf komplette Zyklen.
 
Gastdirigate führten ihn darüber hinaus unter anderem nach Berlin, Nürnberg, Dessau, Magdeburg, Brandenburg, Meiningen, Ulm sowie zu den Schwetzinger Festspielen. Weiterhin dirigierte Martin Hoff regelmäßig Konzerte. Sein Konzertrepertoire umfasste u.a. Werke von Mozart, Haydn, Sibelius, Mendelssohn, Dvorák, Tschaikowsky, Liszt und Strauss. Mit dem Thüringischen Kammerorchester Weimar verband Martin Hoff seit 2004 eine enge und regelmäßige Zusammenarbeit. Neben zahlreichen Konzerten in ganz Deutschland erfolgte auch die Veröffentlichung mehrerer CDs. Seit Beginn des Wintersemesters 2011 hatte Martin Hoff einen Lehrauftrag für Dirigieren an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar inne.

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