Banner Full-Size

Veröffentlichungen des Archives für Jugendkultur

Publikationsdatum
Body

Das Archiv der Jugendkulturen e.V. sammelt authentische Zeugnisse wie Fanzines, Flyer etc. aus verschiedenen Jugendkulturen sowie wissenschaftliche Arbeiten und Medienveröffentlichungen, und stellt diese in seinen Bibliotheks- und Arbeitsräumen der interessierten Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung.

Daneben führt der Verein auch eigene Forschungsprojekte durch, organisiert Fachtagungen und Events und gibt im Verlag Thomas Tilsner die gleichnamige Buchreihe heraus, in der vierteljährlich eine eigene Fachzeitschrift sowie ca. 8 Titel pro Jahr erscheinen.
Vereinsmitglieder erhalten für einen Jahresbeitrag von 120,- EUR samtliche Publikationen des Archivs automatisch zugeschickt.

Kontakt: Archiv der Jugendkulturen
Fidicinstr. 3
10965 Berlin
Tel. 030/6942934 Fax 030/6913016
email: archiv [at] jugendkulturen.de (archiv[at]jugendkulturen[dot]de)
www.jugendkulturen.de


Drei Veröffentlichungen des Archives:

Der Amoklauf von Erfurt: Spurensuche
Schule und Gewalt Medien und Gewalt

Am 26. April 2002 tötete ein Erfurter Gymnasiast 16 Menschen und anschließend sich selbst. Die schockierende Tat löste eine neue Debatte über Jugendgewalt, Medienwirkung und unser Bildungssystem aus.

Das Schulmassaker stellt eine neue Dimension des Massenmordes dar und ist als Amoklauf einer Einzelperson zumindest in Deutschland bislang dramatischer und trauriger Höhepunkt. Die Tat hat viele Menschen hilflos zurückgelassen, gerade auch jene, die sich täglich beruflich damit auseinandersetzen müssen.

Das Archiv der Jugendkulturen e.V. begibt sich mit diesem Buch auf Spurensuche und unternimmt einen Versuch, den lähmenden Schrecken und das Entsetzen zu durchbrechen und unseren Fragen Fakten gegenüber zu stellen, die dazu beitragen können, die eigene Hilf- und Ratlosigkeit zu überwinden. In dem Band "Der Amoklauf von Erfurt" liefern profilierte Experten wie Prof. Lothar Mikos (Potsdam), Prof. Dr. Joachim Kersten (Konstanz), der Jugendkulturforscher Klaus Farin (Berlin) und Schüler & LehrerInnen aus Erfurt grundlegende Informationen, die zu weiteren Diskussionen anregen.

"Archiv der Jugendkulturen" (Hrsg.)
³Der Amoklauf von Erfurt"
ISBN 3-936068-64-X
120 Seiten / EUR 15,-


----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Hanfreport: "RECHT AUF RAUSCH UND RISIKO"

Kiffen ist normal. Ist kiffen normal? Jede/r vierte Zwölf- bis 25Jährige hat es schon getan. Und es werden immer mehr. "Legalize it!" fordern seit Jahren nicht nur KonsumentInnen sondern auch Wissenschaftler und sogar immer häufiger die Polizei. Der "Hanfreport" zeichnet die Entwicklung dieser "Bewegung" nach und liefert umfangreiche Fakten und vielfältige Meinungen zum Thema reichlich Diskussionsstoff nicht nur für Jugendliche und Erwachsene, sondern auch für ratlose Politiker.

Haschisch und Marihuana werden als Einstiegsdroge Nr.1 bezeichnet, deren regelmäßiger Gebrauch zwangsläufig zum Schicksal eines Junkies führe. Wie kann es dann aber sein, dass "normale" Bürger sich bewusst für diese Droge entscheiden, wenn es doch Tod und Verderben bringt? Und was ist mit den Statistiken, die zeigen, dass jährlich Tausende an den direkten und indirekten Folgen von Alkoholkonsum und nicht an der Jahrhunderte alten Kulturpflanze sterben? Was aber ist überhaupt dran an dem Phänomen des typischen Kiffers, der als lahmarschig, träge, depressiv, ausgebrannt, faul, unspontan, unkommunikativ und gleichgültig bezeichnet wird? Der an massiven Störungen im Sozialisierungsprozess leidet? Ist das alles ein Komplott spießiger Eltern und eines machtgeilen, ängstlichen Staates? Die Forderung nach dem Recht auf "Rausch und Risiko" wird immer lauter und eindringlicher, denn in den Köpfen und Töpfen ist Hasch schon längst legal, aber der Politik ist das offensichtlich egal. Sie lebt weiter eifrig nach dem Prinzip : Vertrauen in die Selbstständigkeit des Bürgers ist gut, Kontrolle /Verbot ist besser!
Diese und viele andere Sichtweisen, Meinungen, Argumente , Erfahrungen und geschichtliche Hintergründe bietet "Der Hanfreport". Ein Buch, das eines klar fordert : "Legalize It!"

Tom Rocker (Hrsg.)
Der Hanfreport
"Archiv der Jugendkulturen"
168 Seiten / 15,- EUR
Verlag Thomas Tilsner
ISBN 3-936068-10-0

---------------------------------------------------------------------------------------------------------
FLUCHTPUNKT NEONAZI: Stefan Michael Bar
Eine Jugend zwischen Rebellion, Hakenkreuz und Knast

Eine "braune RAF" existiert in Deutschland nicht, verkünden Staatsschützer immer wieder. Stefan Michael Bar war einer der wenigen Neonazis, dem sie den Aufbau einer rechtsextremen Terrororganisation zutrauten: Ein Fanatiker, getrieben von glühendem Antisemitismus und Hass auf den deutschen Staat, Aktivist der "Anti-Antifa", in mehrjähriger Haft "gestählt". Und plötzlich ein "Aussteiger". In diesem Buch Herausgeber: die renommierten Szenekenner Klaus Farin und Rainer Fromm erzählt Stefan Michael Bar seine Geschichte.

In Fluchtpunkt Neonazi erzählt Stefan Michael Bar die eigene Geschichte eines überzeugten und aktiven Nationalsozialisten, der irgendwann feststellt, dass er seine Jugend vertan hat. Der 1976 in Stuttgart gebürtige Bar hat sich schon früh totale Provokation auf seine Fahnen geschrieben. Er rebellierte vor allem gegen den deutschen Staat, der ihm seine leiblichen Eltern (italienischer Abstammung) genommen, ins Heim gesteckt und mit vier Jahren zur Adoption freigegeben hat. Leistung und Ehrgeiz ist das Einzige, was er von seinen neuen christlichen Eltern erlernt. Er wird zu einem jungen Mann, der sich nichts gefallen lässt, alles vorgenommene durchzieht, aber vor allem zu seinen Taten und Überzeugungen steht, sobald er sich dazu entschlossen hat.
Es ist ein Spiel, dass zum Fanatismus wird; eine Religion, die das "rettende Rezept" beinhaltet, das dem Leben Sinn, Macht und Schutz gibt. Man ist geborgen und bekommt in der "Bewegung" eine Identität alles was ein unsicherer Jugendlicher braucht...- "Die Bewegung/Gruppe ist alles und gibt alles!" Bar ist wie seine Vorbilder der RAF ein Überzeugungstäter und selbst dass er mehrmals in Knast landet lindert seinen Hass gegen alle staatlichen Institutionen und den Eifer für den Nationalsozialismus nicht. Im Gegenteil er wird "gestählt", kommt mit gleich Gesinnten in Kontakt und erreicht ein steigendes Ansehen in der Szene. Erst als er immer wieder feststellen muss, dass hinter den Worten seiner größten Vorbilder nicht die entsprechenden Taten folgen und man ihm in den Rücken fällt, beginnt er langsam sein bisheriges Weltbild zu hinterfragen, was ihn konsequenterweise zu seinem Ausstieg führt. Wie er die entsprechenden Wege geht, warum und was alles dahinter steckt, kann in diesem Buch aus seiner persönlichen, aber reflektierten Sicht nachvollzogen/nachgelesen werden.

Stefan Michael Bar
Fluchtpunkt Neonazi
"Archiv der Jugendkulturen"
Verlag Thomas Tilsner
156 Seiten / 15,- EUR
ISBN 3-936068-07-0