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Zeugnissausgabe für den Hörfunk

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Mit der Media Analyse 2005/II wurden heute von der Arbeitsgemeinschaft Media Analyse (ag.ma) die Nutzungsdaten aller deutschen Hörfunkprogramme bekannt gegeben. Die nmz hat die Ergebnisse der Kulturwellen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks anhand von Pressemitteilungen unter die Lupe genommen:


Bayerischer Rundfunk – von 2,7 auf 2,6 bzw. von 2,1 auf 2,0 Prozent
"Bayern2Radio
- hörbar mehr vom Leben" behauptet seine Position und bezeichnet sich als eines der erfolgreichsten Kultur- und Informationsprogramme in Deutschland. Das Programm erreicht täglich aber nur noch 2,6 Prozent der bayerischen Erwachsenen (MA 2005/I 2,7 Prozent), das sind 240.000 Hörer.
"Bayern 4 Klassik - die ganze Welt der Musik" schalten täglich 190.000 Klassikbegeisterte ein, das sind 2,0 Prozent der Hörer (MA 2005/I: 2,1 Prozent). Damit bleibe Bayern 4 Klassik das erfolgreichste ARD-Klassikprogramm, so der Bayerische Rundfunk.

Hessischer Rundfunk – von 2,0 auf 1,5 Prozent
Deutliche Zugewinne beim Jugendradio YOU FM und bei hr-info stehen Verlusten bei anderen hr-Hörfunkprogrammen gegenüber. Die Kulturwelle hr2 hören 70.000 Menschen (1,5 Prozent). Ein Verlust von 20.000 Hörern musste seit der MA 2005/I (2,0 Prozent) hingenommen werden. Die Verluste veranlassen den Sender, im schärfer gewordenen Wettbewerb künftig die sich wandelnden Hörerwünsche eingehender zu erforschen. Zu den Verlusten sagt Hörfunkdirektor Dr. Heinz Sommer: „Natürlich sind diese leichten Einbußen nicht erfreulich, aber auch nicht dramatisch. Wir werden sehr genau analysieren, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, doch schon jetzt ist zu erkennen, dass besonders neue kommerzielle Programme den Markt verändern.“

Mitteldeutscher Rundfunk - von 1,5 auf 1,9 Prozent
MDR FIGARO
nutzen seit der Programmreform (2004) immer mehr Kulturinteressierte als Tagesbegleitprogramm. 154.000 Hörer (1,9 Prozent) sind es jetzt werktäglich. Mit seinem erweiterten Kulturbegriff kann das werbefreie Programm seit der MA 2005/I 27.000 Hörer (0,4 Prozent) hinzugewinnen. Im "Weitesten Hörerkreis" erreicht das Kulturradio 579.000 Hörer (7,1 Prozent).

Norddeutscher Rundfunk – konstant auf 1,9 Prozent
Das Klassik- und Kulturprogramm NDR Kultur bleibt mit 1,9 Prozent Hörer gestern im Sendegebiet (Montag bis Sonntag) stabil und liegt damit weiter vor dem kommerziellen Angebot Klassikradio (1,1 Prozent im Norden). Täglich schalten 265.000 Menschen NDR Kultur ein. Der weiteste Hörerkreis, ein gerade für Minderheitenprogramme besonders aussagefähiger Wert, liegt bei NDR Kultur bei 7,9 Prozent im Sendegebiet. Bundesweit sind das rund 1,2 Millionen Menschen.

Radio Berlin Brandenburg – von 1,4 auf 1,0 Prozent
Das Kulturradio des RBB wird regelmäßig von 260 000 Hörern genutzt. Es hat werktäglich 47 000 Hörer. Das bedeutet in der Reichweite einen Rückgang von 1,4 auf 1,0 Prozent.

Radio Bremen - von 0,8 auf 1,0 Prozent
Das Nordwestradio von NDR und Radio Bremen hat im Ausstrahlungsgebiet neue Hörer dazu gewonnen. Montags bis freitags schalteten 1,0 Prozent (0,8 Prozent) der Hörer das Informations- und Kulturprogramm ein. Auf die Frage, ob sie in den letzten 14 Tagen das Nordwestradio gehört hätten ("Weitester Hörerkreis"), antworteten 232.000 Personen bundesweit mit "ja". Damit hat das Nordwestradio bei den gehobenen, nicht werbeführenden Programmen im deutschlandweiten Vergleich um 10.000 Hörer zugelegt.

Saarländischer Rundfunk – 9.000 Hörer Zuwachs
Das, wie es sich selbst bezeichnet, publizistisch und künstlerisch anspruchsvolle Programm von SR 2 KulturRadio schalten 72.000 Kulturinteressierte (63.000 Zuhörer zur MA 2005/1) im Saarland regelmäßig ein. SR 2 KulturRadio hat somit knapp 9.000 Hörer mehr im Frühjahr 2005.

Südwestrundfunk – 10.000 Hörer Verlust
SWR2
gehört trotz des Verlustes von 10.000 Hörern mit bundesweit täglich 240 000 Hörern (250.000 Hörer MA 2005/1) weiterhin zu den herausragenden Kultur- und Musikprogrammen, so die Pressemeldung des Senders. SWR-Hörfunkdirektor Bernhard Hermann: "Diese Zahl bestätigt unsere Programmoptimierung: Besonders freut mich, dass bundesweit immer mehr Hörerinnen und Hörer auf unser Programm aufmerksam werden (weitester Hörerkreis 1,25 Millionen)".

Westdeutscher Rundfunk – von 2,0 auf 2,1 Prozent
Das Kulturprogramm WDR 3 hat 1,55 Millionen regelmäßige Hörer (weitester Hörerkreis in den letzten 14 Tagen). Die Tagesreichweite von WDR 3 beträgt montags bis freitags 290.000 Menschen (Hörer gestern). Das entspricht einem Anteil von 2,1 Prozent (2,0 zur MA 2005/I).


Die ag.ma, der Zusammenschluss der rund 250 bedeutendsten Firmen der Werbe- und Medienwirtschaft zur Erforschung der Massenkommunikation, veröffentlicht die Eckdaten zur Radionutzung aus der Media-Analyse ma 2005 Radio II. Mit ihren Forschungsergebnissen ermittelt die ag.ma für die Radiosender in Deutschland in aufwändigen Befragungen das Radionutzungsverhalten der deutschen Bevölkerung über 14 Jahre. Durch die ma erfahren die privaten und öffentlich-rechtlichen Sender, wie viele Hörer ihre Programme verfolgen. Für die Werbewirtschaft sind die ma-Daten die Grundlage für Verteilung der Werbegelder.
In zwei Wellen (5. September bis 19. Dezember 2004 und 9. Januar bis 24. April 2005) führten sechs Marktforschungsinstitute insgesamt 57.533 repräsentative Interviews durch. Dabei wurde nach 258 in Deutschland verbreiteten Radiostationen gefragt..
„Die vorliegenden Ergebnisse entsprechen dem bekannten Radionutzungsverhalten und zeigen nur wenige Überraschungen“, beschreibt Hans Georg Stolz, Vorstands-vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse, in Frankfurt/Main den zu erwartenden ma-Trend.

Quellen: Pressemitteilungen der Rundfunkanstalten, Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e. V.