Around Britten: Matthew Barley spielt Originalwerke und Bearbeitungen für Violoncello solo von Britten, Bryars, Tavener und Barley +++ Franz Liszt: Ungarische Rhapsodien 1–6 +++ Emil Gilels plays Beethoven (op. 10/3; op. 35; op. 79; op. 81a)
Around Britten: Matthew Barley spielt Originalwerke und Bearbeitungen für Violoncello solo von Britten, Bryars, Tavener und Barley. Signum Classics SIGCD118 (Note 1)
In idealer (Kirchen-)Akustik webt Matthew Barley ein archaisierend-meditatives Solorecital aus zentralen britischen Cellowerken der letzten Jahrzehnte. Den roten Faden bilden Brittens letzte Suite und fünf Liedbearbeitungen, letztere eigens gesetzt für mehrere Celli. Der nachgerade heilige Ernst, mit dem er dieses geschmackssicher ausgewählte Programm gestaltet, berührt unmittelbar, die Schönheit, Sanglichkeit und Variabilität von Barleys Ton begeistert. Ein würdiger Beitrag zum Zentenarium!
Mátyás Kiss
Franz Liszt: Ungarische Rhapsodien 1–6. Orchester Wiener Akademie, Martin Haselböck. cpo 777 797-2
Von Liszts sechzehn Ungarischen Rhapsodien vegetieren sechs in Franz Dopplers, von Liszt nachredigierten Orchestrierungen. Haselböck rehabilitiert sie im Rahmen seiner Liszt-Edition. Er geht die wirkungsvollen Stücke textaufmerksam und gelassen an, entwickelt ihre formalen Verläufe übersichtlich, mindert den tradierten musikalischen Wirkungsüberdruck. Haselböcks gelungene Einspielungen sichern den ihnen zustehenden Literatur-Standort und garantieren ein ungetrübtes Hörvergnügen.
Hanspeter Krellmann
Emil Gilels plays Beethoven (op. 10/3; op. 35; op. 79; op. 81a). hänssler CD 94221
Wer Aufnahmen aus einer anderen Zeit hört, die aus einer anderen Welt herüberzuklingen scheinen, der muss auch an Emil Gilels denken, dem hänssler mit aktuell digitalisierten Konzertmitschnitten eine Beethoven-pur-Scheibe von 1980 widmet. Was so oft zu lesen ist – hier stimmt es, dass Gilels sich in den Dienst der Musik stellt. Sich zurück. Und Beethoven-Sonaten als Makrokosmos gestaltet. Frei von eitlen Überpointierungen.
Wolf Loeckle