Fernande Decruck: Concertante Works Vol. 2. +++ Echoes Of Latvia. Werke von Lucija Garuta, Renate Stivrina, Anna Veismane, Ruta Paidere, Sabine Kezbere, Dace Aperane, Selga Mence
unüberhörbar 2025/06
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Fernande Decruck: Concertante Works Vol. 2. Jeremy Crosmer (Violoncello), Mahan Esfahani (Cembalo), Mitsuru Kubo (Vola), Jackson Symphony Orchestra, Matthew Aubin. Claves Records
Fernande Decruck (1896–1954) gehört zu den noch weithin unbekannten Komponistinnen des 20. Jahrhunderts – dabei haben gerade ihre Werke eine Eigenständigkeit in Ton und Ausdruck, die verblüfft. Von Paris ging es nach New York, 1937 kehrte sie mit ihren drei Kindern nach Toulouse zurück, ließ sich nach dem Krieg scheiden und wirkte zuletzt am Conservatoire in Fontainebleau. Ihre Musik stellt dabei eine sehr eigene Melange aus Alter und Neuer Welt dar, gepaart mit dem Neoklassizismus der Zeit: brillant im Konzert für Violoncello und Orchester (1932), mit exotischen Klängen in „Les Trianons“ für Cembalo und Orchester (1946), grandios entwickelten dunklen Linien in der Sonate für Saxophon und Orchester (1943, hier warm und beseelt gespielt auf einer Viola) oder etwas leichter gefügt à la Saint-Saëns in der Walzer-Suite „Les clochers de Vienne“ (1935). Vor allem die Konzerte sind starke Partituren und Beleg einer originären musikalischen Sprache. [Michael Kube]
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Echoes Of Latvia. Werke von Lucija Garuta, Renate Stivrina, Anna Veismane, Ruta Paidere, Sabine Kezbere, Dace Aperane, Selga Mence. Laura Zarina (Violine), Agnese Eglina (Klavier). LMIC Skani
Klassische Moderne und zeitgenössische Stilistik bündeln sich in „Echoes Of Latvia“ als kammermusikalische Miniaturen von Komponistinnen. Die Violinistin Laura Zarina und ihre Klavierpartnerin Agnese Eglina widmen sich vor allem der Grande Dame lettischer Musik Lucija Garuta, deren romantisch beeinflusste Duos etwa Idyllen wie das „Daina“-Lied oder „Dramatischer Moment“ darstellen. Ergänzend dazu der flimmernde Violin-Monolog „Das Ziel“ von Anna Veismane, „Lines“ als flackernde Multiphonics von Ruta Paidere oder von Dace Aperane avantgardistische „Fantasien“. Eine feine Anthologie. [Hans-Dieter Grünefeld]
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