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Christian Thielemann und die Staatskapelle Dresden. Foto: Matthias Creutziger
Christian Thielemann will Engagement in Dresden fortsetzen. Foto: Matthias Creutziger
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Christian Thielemann will Engagement in Dresden fortsetzen

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Dresden - Dirigent Christian Thielemann will seinen Vertrag als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden verlängern. Das stellte der 57-Jährige in einem Interview der «Dresdner Morgenpost» (Donnerstag) klar. «Ich passe gut zum Orchester, das Orchester passt gut zu mir. Das war mir von Anfang an klar», sagte der Musiker.

Er habe Angebote von anderen Orchestern bekommen, die er alle abgelehnt habe: «Weil ich weiß, was ich in Dresden habe. Wo sonst könnte ich Chefdirigent sein und in der Oper dirigieren? Im deutschsprachigen Raum ist meine Position die tollste, die es gibt.»

Thielemann, der noch bis Mitte 2019 in Dresden unter Vertrag steht, widersprach Darstellungen, wonach die neuen Vertragsverhandlungen ins Stocken geraten seien: «Nein, es gibt keine Misstöne. Wir sind, was die Verhandlungen angeht, voll im Zeitplan. In der laufenden Spielzeit sollte die Entscheidung herbeigeführt werden, das war von Beginn an die Vereinbarung.» Die gemeinsame Arbeit mit den Dresdnern mache ihm immer mehr Spaß: «Es ist künstlerisch beglückend. Auch der menschliche Kontakt stimmt.» 

Auf die Frage, ob er durch die Staatskapelle ein besserer Dirigent geworden sei, sagte Thielemann: «Ich meine, ja. Ich spüre, dass ich gelassener geworden bin, weil ich weiß, dass ich mich auf das Orchester verlassen kann. Das kommt mir zugute.»

Zudem äußert Christian Thielmann im Interview, dass er seine Arbeit nicht politisch verstanden wissen möchte. «Es gefällt mir ganz und gar nicht, wenn Musik oder Musiktheater in den Dienst einer politischen Botschaft gestellt werden. Ich finde das ideenlos und armselig», sagte der 57-Jährige in einem Interview der «Dresdner Morgenpost» (Donnerstag): «Spielen wir lieber unsere Klassiker. Die sagen viel Kluges über das, was uns aktuell beschäftigt.»

Er vertraue der Kraft der Stücke, gerade der Klassiker, Gedanken zu bündeln: «Nehmen sie Beethoven oder Wagner, im Sprechtheater Shakespeare. In ihren Werken lässt sich das Weltgültige erkennen. Das kann in bestimmten Situationen, wie gerade jetzt, hochpolitisch sein. Doch versagt es sich den Bezug zur Tagespolitik.»

 

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