Boosey & Hawkes kündigt Leitungswechsel an: Janis Susskind übergibt an Steven Lankenau +++ Alexander Becker neuer Präsident des Landesmusikrats +++ BMCO unter neuer Führung: Derya Türk-Nachbaur ist neue Präsidentin +++ Georg-Philipp-Telemann-Preis 2026: Ehrung für den Dirigenten Michael Alexander Willens +++ Jan Koetsier-Wettbewerb: 13. Internationaler Wettbewerb für Blechbläserensemble +++ Christoph Spendel in memoriam +++ Sven Regener mit Musikpreis „Goldener Ton“ geehrt +++ GEDOK Musikpreis an Martyna Mišeikytė
v.l.n.r.: Janis Susskind und Steven Lankenau. Foto: Boosey & Hawkes
Personalia 2025/12
Boosey & Hawkes kündigt Leitungswechsel an: Janis Susskind übergibt an Steven Lankenau
Der Verlag Boosey & Hawkes hat für 2026 einen Leitungswechsel angekündigt: Janis Susskind wird ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin im Juni 2026 beenden – nach einer 46-jährigen Laufbahn im Unternehmen. Senior Vice President Steven Lankenau avanciert am 1. Januar 2026 zum Präsident und übernimmt ab dem 1. Juli 2026 die komplette Leitung der weltweiten Unternehmensgeschäfte. Susskind leitet den Klassikverlag seit 13 Jahren und spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausformung des zeitgenössischen Unternehmensprofils, brachte international führende Größen wie etwa Louis Andriessen, Harrison Birtwistle, Unsuk Chin, oder Mark-Anthony Turnage in den Verlag und verantwortete zugleich die Verwaltung einiger der bedeutendsten Komponistennachlässe des 20. Jahrhunderts, darunter Bartók, Bernstein, Britten und Strawinsky. Steven Lankenau hat als Senior Vice President sämtliche künstlerischen und geschäftlichen Aktivitäten des New Yorker Verlagsbüros im Blick und leitet die internationale Promotionstrategie für dessen Hauskomponist*innen.
Neue Spitze in Baden-Württemberg: Alexander Becker neuer Präsident des Landesmusikrats
In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Landesmusikrats Baden-Württemberg am 5. November 2025 wurde Alexander Becker MdL zum neuen Präsidenten gewählt. Becker studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Soziologie an der Universität Karlsruhe; seit 2019 leitet er das Max-Reger-Institut in Karlsruhe-Durlach. Er ist Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Rastatt und Wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Becker betonte in seiner Antrittsrede die Bedeutung des Landesmusikrats für die Musikalische Bildung im Land. Als neuen Vizepräsidenten wählten die Mitglieder Klaus Weigele, der seit 2002 die Landesakademie Ochsenhausen für die musizierende Jugend in Baden-Württemberg als Direktor leitet. Die Mitgliederversammlung hat zudem Hermann Wilske zum Ehrenpräsidenten des Landesmusikrats Baden-Württemberg ernannt. Wilske führte den Verband von 2010 bis 2025.
BMCO unter neuer Führung: Derya Türk-Nachbaur ist neue Präsidentin
Die Delegierten der Mitgliedsverbände des Bundesmusikverbands Chor & Orchester (BMCO) wählten Derya Türk-Nachbaur am 7. und 8. November in Frankfurt am Main einstimmig an die Spitze der Amateurmusik. Neue Vizepräsident:innen sind Thomas Kronenberger und Judith Mohr. Der vorherige Präsident Benjamin Strasser bleibt Ehrenmitglied. Derya Türk-Nachbaur vertritt seit 2021 den Wahlkreis Schwarzwald-Baar/Oberes Kinzigtal im Deutschen Bundestag. Zuvor arbeitete sie in der Jugend- und Bildungsarbeit als pädagogische Fachkraft im Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport sowie in der Kinder- und Jugendhilfe. Sie versteht Kultur als verbindende Kraft in einer vielfältigen Gesellschaft und ist als Abgeordnete aus der Region des BMCO-Standorts Trossingen mit der Amateurmusik eng verbunden. In Gesprächen mit dem BMCO betonte sie: „Amateurmusik ist eine tragende Säule unserer Demokratie.“
Georg-Philipp-Telemann-Preis 2026: Ehrung für den Dirigenten Michael Alexander Willens
Der in Köln lebende Dirigent Michael Alexander Willens erhält im kommenden Jahr den Georg-Philipp-Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg. Die Ehrung wird Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris am 14. März, dem Geburtstag von Georg Philipp Telemann, im Rahmen eines Festaktes im Alten Rathaus Magdeburg vornehmen. „Mit der Auszeichnung würdigt die Landeshauptstadt Magdeburg den eindrucksvollen Umgang des gebürtigen US-amerikanischen Dirigenten mit dem künstlerischen Werk Telemanns“, begründete Oberbürgermeis-
terin Simone Borris die Entscheidung zur Verleihung des nächsten Telemann-Preises an Michael Alexander Willens. Mit Konzerten und CD-Einspielungen insbesondere weitgehend unbekannter und groß besetzter Vokalkompositionen setzt sich Willens für die Wiederentdeckung von Telemann-Werke in historisch geschulter Interpretationsweise ein. Viele seiner Aufnahmen haben Referenzcharakter und verleihen eher unbekannten Schaffensbereichen des Komponisten Konturen.
Jan Koetsier-Wettbewerb: 13. Internationaler Wettbewerb für Blechbläserensemble
Beim 13. Internationalen Jan Koetsier-Wettbewerb für Blechbläserensemble, der am 15. November 2025 an der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) ausgetragen wurde, hat das Quintett Berliner Luftblech mit Balazs Drahos, Valentin Fischer (Trompete), Robert Franz (Horn), Michel Schwalgin (Posaune) und Jannik Schmidt (Tuba) den 1. Preis in Höhe von 5.000 Euro erhalten. Das Ensemble wurde für die überzeugende Darbietung ihres Gesamtprogramms ausgezeichnet. Den 2. Preis (3.500 Euro) erspielte sich das Lutetia Trombone Quartet aus Frankreich mit den Posaunisten Raphaël Lèbre, Robinson Julien-Laferrière, Simon Prieur-Blanc und Léonard de La Servière. Der 3. Preis (2.000 Euro) ging an das Oslo Tubakvartett mit Marius Fredheim, Aksel Steudel Karlsson, Emil Rademacher Krogsaeter und Tobias Transeth. Insgesamt hatten sich 30 internationale Ensembles beworben, von denen sich zwölf Ensembles der Jury stellten. www.jan-koetsier.de
Christoph Spendel in memoriam
Am 9. November ist Christoph Spendel während eines Konzerts verstorben. Er unterrichtete von 2001 bis 2021 als Professor für Jazzklavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) und davor bereits zehn Jahre als Lehrbeauftragter. Spendel hat ganze Generationen von Studierenden begleitet. Daneben hatte er den damaligen Aufbaustudiengang und späteren Weiterbildungsstudiengang Jazz- und Popularmusik inhaltlich geprägt. „Prof. Spendel hat Studierende stark gemacht, bot ihnen eine Plattform für ihre ganz unterschiedlichen künstlerischen Aktivitäten. Der jähe Tod von Christoph Spendel macht uns zutiefst betroffen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie“, so Hochschulpräsident Prof. Elmar Fulda.
Sven Regener mit Musikpreis „Goldener Ton“ geehrt
Die Stadt Goslar hat erstmals den neu benannten Musikpreis „Goldener Ton“ vergeben. Die Auszeichnung ersetzt den bisherigen Paul-Lincke-Ring, dessen Name aufgrund der nachgewiesenen NS-Verstrickungen des Komponisten aufgegeben wurde. Anfang November nahm Musiker und Autor Sven Regener den Preis entgegen. Regener, bekannt als Frontmann der Band Element of Crime, als Trompeter sowie als Autor des Romans und Films „Herr Lehmann“, wurde von der Jury als „poetische Fachkraft für ironisch-lakonische Zärtlichkeit“ gewürdigt. Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) betonte, seine Texte seien „geprägt von persönlichen Leidenschaften“ und zeichneten „mit einfachen Begriffen eine Seelenlandschaft“. Der 64-Jährige war bereits im vergangenen Jahr für die Auszeichnung nominiert – damals noch unter ihrem alten Namen. Regener hatte daraufhin eine historische Aufarbeitung der NS-Vergangenheit Paul Linckes gefordert. Beauftragte Historiker bestätigten schließlich, dass Lincke in das NS-Regime eingebunden war und davon profitierte. Daraufhin setzte die Stadt die Verleihung aus und beschloss im April dieses Jahres die Umbenennung. Mit dem neuen Namen erhielt der Preis auch ein neues Design: Anstelle des Rings mit den Initialen Linckes wurde ein Ring mit einem Notenschlüssel und Kleeblatt, dem Symbol des Goslarer Ortsteils Hahnenklee, geschaffen. Zudem sind die Preisträger künftig eingeladen, eine persönliche Widmung für eine Klanginstallation im Kurpark Hahnenklee zu hinterlassen. Regener erhält die umbenannte Auszeichnung rückwirkend für das Jahr 2024.
GEDOK Musikpreis an Martyna Mišeikytė
Der Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden e. V., kurz GEDOK widmet sich mit seinem zum zweiten Mal verliehenen Musikpreis verstärkt der Nachwuchsförderung auch im Bereich der Musik. Auf Vorschlag der Hochschule für Musik wurde der Preis 2025 an die Posaunistin Martyna Mišeikytė (geb. 2001) vergeben. Sie lernte ab dem Alter von sechs Jahren an der Musik-und Kunstschule in Trakai (Litauen) Klavier und verschiedene Blechblasinstrumente. 2014 wechselte sie an das Musikgymnasium M.K. Čiurlionis in Vilnius, wo die Posaune zu ihrem Hauptinstrument wurde. 2020 kam sie nach Deutschland und setzt seither ihre musikalische Ausbildung an der HfM Karlsruhe bei Prof. Brandt Attema und Sándor Szabó fort.
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