München - Im Streit um die Zukunft von Christian Thielemann als Münchner Generalmusikdirektor zeigt sich Kulturreferent Hans-Georg Küppers vorsichtig optimistisch, dass es doch noch zu einer Einigung kommen kann. Die Stadt werde «ganz offen» in das neuerliche Gespräch mit Thielemann hineingehen, «um verschiedene Möglichkeiten auszuloten, was in diesem Bereich noch möglich wäre», sagte Küppers der «Süddeutschen Zeitung» (Freitagausgabe).
Er fügte hinzu: «Manchmal kann man an Nuancen etwas ändern, so dass dann zu aller Zufriedenheit etwas erreicht werden kann». Der Münchner Stadtrat hatte am 22. Juli fast einstimmig beschlossen, Thielemanns Vertrag als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker nicht über die Saison 2010/2011 hinaus zu verlängern. Kernpunkt des Streits war, das letzte Entscheidungsrecht über die künstlerische Gestaltung von Programmen, die nicht von Thielemann selbst geleitet werden, auf Intendant Paul Müller zu übertragen. Diesen Wunsch des Orchesters wollte Thielemann nicht akzeptieren.
Küppers verteidigte nun erneut die Haltung von Stadt und Orchester. «Das Orchester hatte - aus der Vergangenheit heraus und mit Perspektive auf das Jahr 2016 - das Gefühl, aus guten Gründen dem Intendanten in einigen Fällen den Rücken stärken zu müssen in Bezug auf die Entwicklung und die weitere Positionierung des Orchesters», sagte der Kulturreferent. Ihm selbst seien die Wünsche des Orchesters «verständlich erschienen».
Es gebe dafür «Hintergründe», sagte Küppers, wollte aber nicht «auf Einzelheiten eingehen». Zugleich betonte der Kulturreferent, die Stadt habe «in ganz vielen Bereichen den Wünschen unseres GMD nachgegeben, weil es unser Ziel war, ihn hier in München zu halten».