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Düsseldorf (ddp). Der Regisseur Willy Decker wird neuer Intendant der RuhrTriennale. Decker übernehme das Amt für die Zeit von 2009 bis 2011, sagte der nordrhein-westfälische Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) am Mittwoch nach der Aufsichtsratssitzung der Kultur Ruhr GmbH in Düsseldorf.
Ursprünglich hatte die Schauspieldirektorin der Wiener Festwochen, Marie Zimmermann, im kommenden Jahr die Nachfolge des derzeitigen Triennale-Intendanten Jürgen Flimm antreten sollen. Sie hatte sich jedoch im April das Leben genommen.2008 soll ein dreiköpfiges Leitungskollegium aus dem aktuellen Team die Verantwortung für das künstlerische Programm übernehmen.
Jürgen Flimm wird gemeinsam mit Jürgen Krings für ein weiteres Jahr in der Geschäftsführung der Trägergesellschaft Kultur Ruhr GmbH bleiben.
Der gebürtige Kölner Willy Decker hat mit seinen Regiearbeiten bereits die halbe Welt bereist. Seit 1978 führten ihn seine Produktionen an Spielstätten in Deutschland, Europa sowie Nord- und Südamerika. Zu seinen bekanntesten Inszenierungen gehört die «La Traviata»-Aufführung bei den Salzburger Festspielen 2005, in der die Opernsängerin Anna Netrebko auftrat.Aber auch mit Uraufführungen wie der Märchenoper «Pollicino» von Hans Werner Henze machte Decker Furore. Bei der gerade zu Ende gegangenen Spielzeit der RuhrTriennale inszenierte er das selten aufgeführte weltliche Oratorium «Le vin herbé» von Frank Martin, das bei Publikum und Kritikern gleichermaßen gut ankam.
Geboren wurde Decker 1950 in Köln, im Alter von zehn Jahren erhielt er seinen ersten Violinunterricht. An der Universität seiner Heimatstadt studierte er neben Musikwissenschaft auch Theaterwissenschaften und Philosophie. Gleichzeitig ließ er sich an der Kölner Musikhochschule in Gesang fortbilden.
Als Regieassistent war er zunächst von 1972 bis 1975 am Essener Theater tätig. Danach wechselte er an die Kölner Oper, wo er von 1985 bis 1993 Oberspielleiter war. Seit 2005 lehrt Decker Musiktheaterregie an der Hanns-Eisler-Musikhochschule in Berlin.