Hamburg - In der Diskussion um mögliche Mehrkosten für die Hamburger Elbphilharmonie droht der Baukonzern Hochtief nun mit einer Verzögerung bei der Fertigstellung des prestigeträchtigen Objekts. Das Unternehmen habe in einem Schreiben an die Stadt mitgeteilt, dass sich die Eröffnung des Konzerthauses um bis zu ein Jahr verzögern könnte, sagte Karl Olaf Petters von der Hamburger Kulturbehörde am Donnerstag auf ddp-Anfrage.
Medienberichten zufolge wird das Schreiben von der Stadt als Drohung empfunden, um im Streit um die Kosten den Druck auf die Stadt zu erhöhen. «Wir beurteilen das Schreiben so, dass diese Einschätzungen nicht substanziell unterlegt sind», sagte Petters zu der Ankündigung des Baukonzerns. Die Eröffnung im Mai 2012 sei vertraglich vereinbart. «Wir gehen davon aus, dass es bei der geplanten Eröffnung bleibt», betonte Petters. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass sich die Eröffnung verschiebe. Die Behörde werde nun Gespräche mit dem Baukonzern aufnehmen. Dieser sei jetzt in der Bringschuld, zu erklären, was es mit der angekündigten Verzögerung auf sich habe.
Die Baufirma hatte in den vergangenen Tagen Nachforderungen in Höhe von rund 22 Millionen Euro angemeldet. Zudem hatte das mit der Generalplanung beauftragte Architekturbüro 1,5 Millionen Euro mehr als vereinbart verlangt. Für sogenannte Einzelbudgets sollten weitere zwölf Millionen Euro fällig werden. Die Kulturbehörde geht davon aus, dass diese Mehrkosten-Anmeldung nicht erfüllt wird.
Die Hamburgische Bürgerschaft hat bisher Kosten in Höhe von 323,5 Millionen Euro für die Elbphilharmonie bewilligt. Ursprünglich waren 77 Millionen Euro veranschlagt worden.