Hauptbild
Schöner Schein. Foto: Hufner
Einschnitte bei Deutscher Welle: Verdi appelliert an Claudia Roth. Foto: Hufner
Hauptrubrik
Banner Full-Size

Einschnitte bei Deutscher Welle: Verdi appelliert an Claudia Roth

Autor
Publikationsdatum
Body

Berlin - Die Gewerkschaft Verdi hat an Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) appelliert, sich gegen geplante Einschnitte bei der Deutschen Welle (DW) zu stellen. «Die Politik ist jetzt gefordert, sich für ein starkes Programm des Auslands-Fernsehens einzusetzen und die berufliche Existenz der dafür arbeitenden Freien zu erhalten und damit tiefergreifenden Schaden von der Deutschen Welle abzuwenden», erklärte Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz am Freitag.

Eine Schwächung des Senders sei in keiner Weise nachvollziehbar. «Denn die Ampel-Koalition hat das Gegenteil versprochen: einen erfolgreichen Ausbau der Deutschen Welle.» Der Auslandssender will im Zuge der digitalen Transformation Kosten sparen und Stellen streichen. Ein Maßnahmenpaket enthält laut DW unter anderem vorsorgliche Einsparungen und Budget-Umschichtungen von linearen zu digitalen Angeboten und zu Regionalsprachen, wie vor einer Woche bekanntgeworden war. Rund 100 Vollzeitstellen sollen bis Jahresende demnach vor allem in Berlin und Bonn wegfallen. Insgesamt 200 Mitarbeiter seien davon betroffen, hieß es vergangene Woche. Obwohl der Bundeshaushalt für 2024 noch nicht beschlossen sei, müsse die DW präventiv handeln.

Die aus Steuergeldern - und nicht dem Rundfunkbeitrag - finanzierte Deutsche Welle bietet als Auslandssender bislang Berichterstattung für TV, Radio und Online an. Sie sendet derzeit in 32 Sprachen. Als Anstalt des öffentlichen Rechts unterliegt der Sender der Rechtsaufsicht der Bundesregierung, ist aber journalistisch unabhängig. 2022 erhielt die DW insgesamt über 400 Millionen Euro.

Die Deutsche Welle soll - in Konkurrenz mit vielen anderen internationalen Sendern und Angeboten - für eine mediale Präsenz Deutschlands in der Welt sorgen und das Verständnis für Deutschland fördern.

Ort
Autor