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Die deutschen Schriftsteller haben eine zunehmende Manipulation der Berichterstattung in den Medien aus den weltweiten Krisenregionen beanstandet. Zudem würden Untersuchungen zeigen, dass durch die Dominanz der Bilder im Fernsehen die Fähigkeit zur Aufnahme komplizierter Sachverhalte schwinde, sagte der Generalsekretär der Schriftstellervereinigung PEN, Johano Strasser,
am Montag in Darmstadt im Vorfeld der am kommenden Mittwochbeginnenden Jahrestagung des deutschen PEN-Zentrums.
«Die Tatsache, dass kriegsführende Parteien die Manipulation derBerichterstattung als Mittel der Kriegsführung betreiben», führe
dazu, dass niemand genau wisse, was beispielsweise während des Afghanistankonflikts wirklich geschehen sei, sagte Strasser. Auch die seiner Ansicht nach bestehende Kritiklosigkeit vieler Journalisten
und Verlegern gegenüber Politikern und Wirtschaftsunternehmen werde
von den Mitgliedern am Freitag in einem Vortrag zum Thema «Medienkritik und Mediensprache» diskutiert.
Auf der Jahrestagung steht zudem die Wahl eines neuen Vorstandes im Mittelpunkt. Strasser machte allerdings keine Angaben darüber, welche Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Präsidenten des deutschen PEN-Zentrums, dem iranischen Schriftsteller SAID, vorgesehen sind.