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Jazzopen-Veranstalter lädt unter anderem AfD-Anhänger aus

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Jazzopen-Veranstalter lädt unter anderem AfD-Anhänger aus

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Stuttgart - Angesichts des kürzlich bekannt gewordenen Treffens von Rechtsradikalen in Potsdam hat das Stuttgarter Festival Jazzopen Anhänger der AfD und rechtsextremer Gruppen ausgeladen. «Die Jazzopen stehen für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft. Jazz ist die musikalische Ausdrucksform für Freiheit, Mut und Toleranz», teilte der Jazzopen-Veranstalter auf der Festival-Webseite mit. Völkisches Denken habe da keinen Platz. Zuvor hatten «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» über die Ankündigung berichtet.

«Wer diese Haltung nicht teilt, kann nicht Teil unserer Gemeinschaft sein», hieß es. Und: «Anhängern der AfD oder anderer rechtsextremer Gruppen erstatten wir deshalb (...) gekaufte Tickets zurück. Diese verlieren ihre Gültigkeit.» Die Jazzopen findet seit 1994 statt. Zur diesjährigen Ausgabe werden im Sommer unter anderem Grammy-Gewinner Sam Smith («Unholy»), Herbert Grönemeyer und Rockstar Lenny Kravitz («Fly Away») auf dem Stuttgarter Schlossplatz erwartet.

Die Ankündigung kam vor den für dieses Wochenende geplanten Protesten gegen Rechtsextremismus. Bereits in den vergangenen Tagen war es in ganz Deutschland zu solchen Demos gekommen - häufig mit deutlich mehr Teilnehmern als erwartet. Auch am Wochenende wurde bundesweit mit Zehntausenden Demonstranten gerechnet.

Auslöser der Proteste ist ein Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen von Rechtsradikalen am 25. November. Daran hatten auch mehrere AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen. Bei dem Treffen in einer Villa in Potsdam hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

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