Hamburg - Die Fertigstellung der Elbphilharmonie in Hamburg verzögert sich möglicherweise. Nach Informationen des «Hamburger Abendblatts» (Montagausgabe) gibt es intern erste Bedenken, ob der offizielle Fertigungstermin 30. November 2011 eingehalten werden kann. Zu komplex seien die noch zu bewältigenden Probleme bei dem Bauwerk, zu groß die Unwägbarkeiten bei mehr als 20 000 Bauprozessen und zu einzigartig die Konstruktion des großen Konzertsaals, berichtete das Blatt.
In einer Senatsdrucksache vom 17. November ist dem Bericht zufolge von «verzögerten Planlieferungen» und «partiellen Rohbauverzögerungen von bis zu acht Wochen» die Rede. Darin hieß es aber auch weiter, dass «Auswirkungen der aktuellen Verzögerungen» auf den Fertigstellungstermin des Gesamtgebäudes «nicht gesehen werden». Danach könnte der Verzug durch die Umstellung der Bauabläufe voraussichtlich kompensiert werden.
Aktuell umfasse die Elbphilharmonie 17 Stockwerke und sei «im Großen und Ganzen im Termin», sagte Heribert Leutner, Geschäftsführer der städtischen Projekt-Realisierungsgesellschaft ReGe, dem «Abendblatt». Bei einem solchen Großprojekt sei es völlig normal, «dass man bei manchen Prozessen vor der Zeit ist, bei anderen hinter dem Termin». Die Stadt, der Baukonzern Hochtief sowie die Generalplaner und Architekten gingen davon aus, dass «die Eröffnung der Elbphilharmonie im Mai 2012 wie geplant stattfinden kann», sagte Leutner.
Unterdessen wird in dieser Woche mit der Montage der Glasfassade begonnen. Leutner zufolge sollen in ungefähr 40 Meter Höhe die ersten geformten und bedruckten Fenster-Unikate an der Nordostecke für alle Hamburger sichtbar angebracht werden. Anfang Dezember werde ebenso mit dem Einbau der Unterkonstruktion der 85 Meter langen gebogenen Rolltreppe begonnen.
Ursprünglich sollte die Elbphilharmonie 2010 eingeweiht werden. Im Sommer 2008 war die Eröffnung auf Herbst 2011 verschoben worden. Bisher hat die Hamburgische Bürgerschaft Kosten in Höhe von 323,5 Millionen Euro für das prestigeträchtige Konzerthaus bewilligt.