Hauptrubrik
Banner Full-Size

«Parsifal»-Sänger Wottrich wettert weiter gegen Schlingensief

Autor
Publikationsdatum
Body

Hamburg. «Parsifal»-Sänger Endrik Wottrich schimpft erneut auf Regisseur Christoph Schlingensief. Was dieser «zum Stück daherfaselte, zeigt, dass er nichts Wesentliches durchdrungen hat, schon gar nicht Wagners Werk», sagte der Sänger dem Rechtschreibmagazin «Der Spiegel».

Schlingensief sollte ihm dankbar sein, denn «hätte er nicht mich gehabt, jeder andere Sänger wäre ausgestiegen». Wottrich warf dem «Parsifal»-Regisseur der Bayreuther Festspiele vor, er orientiere sich grundsätzlich nur an Filmen. Gegenwärtig passiere «kreativ verhältnismäßig wenig». Man orientiere sich nur am Durchschnitt, und Elite sei ein Schimpfwort. Dem Regisseur falle nichts mehr ein, also setze er hemmungslos Vorgefundenes zusammen. Wottrich betonte, er sei fest entschlossen, seine Meinung zu sagen, «auch wenn ich dabei meine Karriere in Deutschland riskiere». Er konstatiere «nicht eine Verschlechterung der Oper, sondern ihr Ende». Er sehe es als seine Lebensaufgabe an, «dafür zu sorgen, dass die Oper als Kunstform noch ein bisschen hält». Regisseur Christoph Schlingensief will Wottrichs Äußerungen nicht kommentieren. Sein Anwalt Peter Raue sagte, ähnliche Angriffe eines Künstlers habe es im Nachkriegsdeutschland nicht gegeben. Es sei enttäuschend, «dass Wolfgang Wagner die Entgleisungen des Herrn Wottrich mit keinem einzigen Satz verurteilt», jammerte Schlingensief.
Autor