Hamburg - Nach den erneut drohenden Mehrkosten beim Bau der Hamburger Elbphilharmonie hat die SPD dem Senat schweres Missmanagement vorgeworfen. Der Streit zwischen der Stadt und dem Baukonzern Hochtief sei eine Bankrotterklärung, sagte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Peter Tschentscher.
Die zuständige städtische Projekt-Realisierungsgesellschaft ReGe sei überfordert. Zudem sei es völlig unüblich, dass die Kulturbehörde für ein Bauprojekt verantwortlich sei. Trotz wiederholter Differenzen mit Hochtief geht Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) weiter von einer planmäßigen Eröffnung der Elbphilharmonie im Mai 2012 aus. Der Baukonzern hatte der Stadt zuletzt mitgeteilt, dass sich die Fertigstellung des prestigeträchtigen Konzerthauses um ein Jahr verzögert. Zudem hatte Hochtief Nachforderungen in Höhe von rund 22 Millionen Euro angemeldet. Nun wollen der Baukonzern und die ReGe über die strittigen Forderungen und Terminverzögerungen verhandeln.
Die Oppositionspartei stellt die bereits 2009 bewilligten Mehrkosten in Höhe von 209 Millionen Euro in Frage. Auch wolle die SPD demnächst über einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Elbphilharmonie entscheiden. Dabei soll es um die politische Verantwortung für die Mehrkosten und Planungsfehler beim Bau des Konzerthauses in der Hafen-City gehen.
Die Hamburgische Bürgerschaft bewilligte bisher Gesamtkosten in Höhe von 323,5 Millionen Euro für die Elbphilharmonie. Ursprünglich waren 77 Millionen Euro veranschlagt worden.