Während das Konzertleben langsam erwacht, träumen die Dresdner Musikfestspiele nicht nur von einer fair bezahlten digitalen Bühne nebst Ticketverkauf, sie haben sie zusammen mit weiteren Partnern auch schon auf die Beine gestellt: Dreamstage. Das Musikfest Berlin bietet dagegen Teile seines Programms in Kooperation mit der Digital Concert Hall kostenlos in Live-Streams und zeitlich begrenzt verfügbaren Aufzeichnungen an. Beethoven und Rebecca Saunders stehen hier im Mittelpunkt, während sich die Stuttgarter Bachakademie in ihren neuen Podcasts mit Schütz und Monteverdi beschäftigt. Wach bleiben! [jmk]
Ab 12. September
Dreamstage: Dresdner Festpielorchester – The Beethoven Project I
Samstag, 12. September 2020, 20.00 Uhr
Kostenpflichtiger Live-Videostream auf https://dreamstage.live
„Dreamstage“ ist eine von Thomas Hesse, Jan Vogler, dem Künstlerischen Leiter der Dresdner Musikfestspiele, und Scott Chasin entwickelte Streaming-Plattform. Das technisch-visuelle Design bildet die Realität paradigmatischer Nischen und Konventionen eines physisch erlebten Live-Konzertes ab: Ticketkasse, das Betreten des Konzertortes, Künstlereingang und Begegnungsräume nach den Ereignissen. Die Entwickler versprechen ein allen aufgeführten Musikgenres und Anlässen angemessenes Design. Am 22. August eröffneten Jan Vogler (Cello) und Hélène Grimaud (Klavier) die Reihe mit einem aus dem Bard College in Annandale-on-Hudson/New York übertragenen Konzert. Ab 2021 sollen Live-Veranstaltungen aus Dresden regelmäßig für ein weltweites Publikum verfügbar sein.
Am 12. September 2020, 20.00 Uhr, gibt das Dresdner Festspielorchester sein Debüt auf der Dreamstage (Direkt-Link zum Stream). Unter der Leitung von Josep Caballé Domenech, bis 2018 GMD der Staatskapelle und der Oper Halle, spielt das Orchester Beethovens erste und zweite Sinfonie auf Instrumentarium der Entstehungszeit.
Aktuell werden auf Dreamstage die Genres Klassik, Pop/Rock, Jazz, Country, Latin, R&B/Hip Hop und Anderes angeboten. Buchungen können nach der Registrierung erfolgen. Die Initiatoren versichern, dass der höchstmögliche Anteil der generierten Einnahmen an die auftretenden Künstler*innen gehen wird. Der Eintrittspreis für das Beethoven-Konzert beträgt 25,00 Euro.
[Roland H. Dippel]
Bis 23. September
Musikfest Berlin digital
25. August bis 23. September
Live-Videostreams in der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker, Videos on demand auf der Homepage des Musikfests Berlin
Seit 25. August läuft das Musikfest Berlin – unter besonderen Bedingungen, wie der künstlerische Leiter, Winrich Hopp, in einem Interview für nmz Online vorab geschildert hat. Erstmals bietet das Festival Live-Streams und Aufzeichnungen an, die dann jeweils 72 Stunden lang zur Verfügung stehen. Schnell sein muss man bei den Schlagwerkern Christian Dierstein und Dirk Rothbrust und ihrem Rebecca-Saunders-Programm (nur noch bis 11. September 15.59 Uhr!), mehr Zeit ist dann für einige Teile von Igor Levits Beethoven-Zyklus oder das Ensemble Musikfabrik, ebenfalls mit Werken von Rebecca Saunders, der das Musikfest einen Schwerpunkt widmet. Achtung: Dieser Mitschnitt hat zwei Teile, und es sind drei weitere Saunders-Stücke zu hören/sehen, die nicht in der Übersicht stehen: „Quartet“, „Stirrings still III“ und „Skin“ mit der phänomenalen Juliet Fraser!
Schönes Extra: die Künstler*innen-Gespräche, immer unter den Konzertaufzeichnungen zu finden.
[Juan Martin Koch]
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DUO2KW im zeitraumexit Mannheim
Wie so vieles musste auch das Konzert des Münchener Viola- und Akkordeon-Duos „DUO2KW“ Anfang Juni im Mannheimer Kulturzentrum „zeitraumexit“ Corona-bedingt entfallen. Der Veranstalter, die Gesellschaft für Neue Musik Mannheim e.V., entschied sich, stattdessen ein Konzertvideo durch nmzMedia produzieren zu lassen. Sehen Sie den zweiten Teil mit Werken von Uroš Rojko und Klaus-Peter Werani sowie mit einem Gespräch von Prof. Dr. Sidney Corbett und Klaus-Peter Werani. Ein Video von nmzMedia.
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Bis auf weiteres verfügbar
Barock@home – Ein Podcast der Internationalen Bachakademie Stuttgart
Video- oder Audio-Streams auf der Homepage der Bachakademie, deren Social-Media-Kanälen sowie auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Bachtrack und vielen weiteren Plattformen.
Die hochkarätige Podcast-Serie der Stuttgarter Bachakademie wird fortgesetzt mit zwei neuen Folgen, bei denen nach Händels „Messiah“ nun die „Kleinen Geistlichen Konzerte“ von Heinrich Schütz und Madrigale Claudio Monteverdis im Mittelpunkt stehen. Von der Gaechinger Cantorey hervorragend interpretiert, kompetent in gehaltvollen Gesprächen zwischen Hans-Christoph Rademann und Henning Bey aufgeschlüsselt, ermöglicht das etwas einstündige Format ein informiertes Eintauchen in faszinierende Klangwelten.
[Juan Martin Koch]