Gestern Abend lasen die sieben Finalisten des 14. MDR-Literaturpreises im Literaturhaus Leipzig um den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis. Katharina Hartwell, einzige Frau und mit 25 Jahren zugleich Jüngste in der Endrunde, siegte mit ihrer Kurzgeschichte "Aber man hat ja noch den Sicherheitsgurt" vor dem Wahl-Leipziger Andreas Stichmann und Stefan Petermann aus Weimar.
Für die gebürtige Kölnerin, die in Frankfurt/Main Anglistik und Amerikanistik studiert, ist der MDR-Literaturpreis Ansporn, weiterzuschreiben. "Ich lege jetzt richtig los", sagte sie im FIGARO-Interview. In der Schublade hat sie allerdings bereits einen fertigen Roman.
Auf den zweiten Platz, dotiert mit 2.000 Euro, kam der Absolvent des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig, Andreas Stichmann. In seiner Kurzgeschichte "Warum schon wieder zu Watan?" geht es um einen iranischen Flüchtling in Deutschland, der nicht loskommt von seinen schlimmen Erinnerungen. Der Drittplatzierte, Stefan Petermann aus Weimar, erhielt 1.500 Euro und dazu den Publikumspreis in Höhe von 1.000 Euro. Seine groteske Geschichte "Hager" über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem kleinen Jungen und einem Toten überzeugte die Abend-Jury unter Leitung des Leipziger Schriftstellers Clemens Meyer, der 2001 selbst MDR-Literaturpreisträger war, ebenso wie die Zuhörer im Leipziger Literaturhaus.
Insgesamt hatten diesmal fast 2.000 Autoren aus dem In- und Ausland ihre Kurzgeschichten zum einzigen Literaturwettbewerb der ARD eingesandt. Die Preisträger gehen jetzt auf Lesereise durch Mitteldeutschland. Erstmals liegen die 25 besten Kurzgeschichten aus dem Wettbewerb schon zum Finale gedruckt vor - in der Anthologie "Risse im Beton", erschienen im Berliner Rotbuch-Verlag. Die sieben Texte der Finalteilnehmer sind auf der Website des MDR zum Nachlesen und Herunterladen zu finden.
Quelle: MDR