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4.9.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Homoki soll Intendant der Komischen Oper Berlin werden +++ Komische Oper Berlin macht Eisernen Vorhang zum Kunstprojekt +++ Harry Kupfer sponsert Inszenierung für Semperoper +++ Mortier: Kommentiert die Salzburger Saison


Homoki soll Intendant der Komischen Oper Berlin werden
Berlin (ddp-bln). Der Chefregisseur der Komischen Oper in Berlin, Andreas Homoki, soll ab der Spielzeit 2004 auch Intendant des Hauses werden. Kultursenator Thomas Flierl (PDS) und Homoki hätten sich geeinigt, entsprechende Vertragsverhandlungen aufzunehmen, teilte die Senatskulturverwaltung am Dienstag in Berlin mit. Der Vertrag des jetzigen Intendanten, Albert Kost, laufe zum 1. August 2004 fristgemäß aus, hieß es weiter.
Kost hat dieses Amt seit 1994 inne. Homoki hat erst mit der neuen Spielzeit 2002/2003 die Nachfolge des langjährigen Chefregisseurs der Komischen Oper, Harry Kupfer, angetreten.

Komische Oper Berlin macht Eisernen Vorhang zum Kunstprojekt
Berlin (ddp-bln). Als erstes Opernhaus in Deutschland präsentiert die Komische Oper Berlin Kunst auf dem Eisernen Vorhang. Für jeweils eine Spielzeit soll dem Publikum vor Beginn der Vorstellung ein Kunstwerk gezeigt werden, das von einem internationalen Kuratorenteam ausgewählt wird, teilte die Oper am Mittwoch in Berlin mit. Mit der flexiblen Bespielung des Eisernen Vorhangs werde die Tonnen schwere Brandschutzwand erstmals zu einem Ausstellungsraum. «Eine Oper, die nicht in Bewegung ist, erstarrt wie jedes Aufführungstheater, das keine Veränderung zulässt», hieß es zum Anliegen der Ausstellungsreihe. Ermöglicht wird die Kunstaktion von der Kulturstiftung der Deutschen Bank.
Der Anfang wird mit dem Werk «Looking Back» des dänisch-norwegischen Künstlerduos Michael Elmgreen und Ingar Dragset gemacht. Die in Berlin lebenden Künstler thematisieren die Situation des Schauens im Theater: Ein riesiges Auge wird auf den Eisernen Vorhang projiziert, das durch ein Guckloch des Publikum zu beobachten scheint.
Vorreiter in Sachen «Kunst auf dem Eisernen Vorhang» war die Wiener Staatsoper. Dort wurde 1998 erstmals mit Hilfe eines Magnetsystems ein digital produziertes Großbild vor den Eisernen Vorhang gespannt. Zuletzt war auf der 176 Quadratmeter großen Fläche «Palindrome» von dem britischen Künstler Richard Hamilton zu sehen - eine bearbeitete Aufnahme des gefüllten Zuschauerraums der Mailänder Scala aus den 50er Jahren.

Harry Kupfer sponsert Inszenierung für Semperoper
Der Berliner Regisseur Harry Kupfer wird für die von der Flutkatastrophe betroffene Dresdner Semperoper ein Stück inszenieren. «Aus Solidarität mit Dresden und der Semperoper mache ich umsonst eine Inszenierung, aber in einem anderen Raum», sagte der 67-Jährige der dpa. Er bestätigte einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung «Dresdner Morgenpost» (Mittwochausgabe). Mit von der Partie seien der Österreicher Hans Schavernoch und der Holländer Yan Tax, mit denen Kupfer zuletzt im Mai «Die Teufel von Loudon» von Krzysztof Penderecki an der Sächsischen Staatsoper herausgebracht hatte.
«Ich bin eng mit dem Haus verbunden», bekannte Kupfer, der von 1972 bis 1981 Operndirektor in Dresden war. «Es ist für mich selbstverständlich, nicht nur der Oper, sondern auch der Stadt damit zu helfen.» Er habe sich in Dresden unter anderem die Gläserne Fabrik von VW als Spielstätte angesehen. «Das wäre ein geeigneter Raum für so eine Aufführung», sagte Kupfer.

Mortier: Kommentiert die Salzburger Saison
orf - Via "News" meldet sich der ehemalige Intendant der Salzburger Festspiele und derzeitige Leiter der Ruhr-Triennale, Gerard Mortier, mit bissigen Kommentaren zu den ersten Festspielen seines Nachfolgers Peter Ruzicka zu Wort. "Sollte jetzt die Schickimickigesellschaft Salzburg wieder einnehmen, wäre ich darüber sehr unglücklich", meint der Flame, der nicht darüber erstaunt ist, dass sich Salzburgs Landeshauptmann Franz Schausberger (V) sehr positiv über die abgelaufenen Festspiele geäußert hat: "Natürlich. Er ist ja die Schickimickigesellschaft."
Mortier vergleicht die Auslastung seiner letzten Saison mit dem heurigen Ergebnis: "Ich frage mich nur, ob 97 Prozent, die man mittels konzertanter Opern mit Alagna und Gheorghiou erreicht, nicht uninteressanter sind als 93 Prozent mit modernen Stücken."
Ruzicka sei "ein intellektueller Mensch und ein loyaler Kollege, der sicher keinen Rückschritt beabsichtigte", so Mortier. Bertrand de Billy hält er für "einen wirklich schrecklichen Dirigenten", Nikolaus Harnoncourt sei nun "Alleinherrscher in Salzburg, und das ist das einzige, was ihn interessiert. Er wollte der neue Karajan sein. Das ist er jetzt."
Über die internen Probleme des Finanzdirektors Gerbert Schwaighofer sagt Mortier im "News"-Interview: "Ich glaube, man tut ihm unrecht. Soweit ich das Problem von außen beurteilen kann, liegt es an der Planung. Die Salzburger Technik ist fantastisch, aber man muss sehr genau planen. Früher habe ich das mit meiner hervorragenden Chefdisponentin getan. Jetzt interessiert sich der Intendant nicht dafür, was sein Recht ist. Aber er hat auch niemand Entsprechenden neben sich."
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