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50.000 Menschen feiern bei "Rock am Ring"

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Mit dem Auftritt von Hard-Rock-Ikone Ozzy Osborne ist am späten Sonntagabend das dreitägige Open-Air-Festival "Rock am Ring" zu Ende gegangen. Insgesamt rund 50 000 Rock-Fans waren zu einer der europaweit größten Veranstaltungen ihrer Art gekommen, um 100 Bands auf vier verschiedenen Bühnen spielen zu sehen.

Nürburg (ddp-swe). Das waren allerdings erheblich weniger Besucher als im Vorjahr. Dennoch zog der Frankfurter Konzertveranstalter Marek Lieberberg eine positive Bilanz. Höhepunkte aus musikalischer Sicht waren die Auftritte von Woodstock-Legende Carlos Santana, Funk-Star Jamiroquai und Superstar Lenny Kravitz.

Das Veranstaltungsprogramm sei sehr gut angekommen, sagte Lieberberg am Sonntag. Die schlechte wirtschaftliche Gesamtlage, die Teuerungswelle nach der Euro-Einführung und den frühen Pfingsttermin machte Lieberberg für den Besucherrückgang verantwortlich. Wenn wirtschaftlich gesehen eine "schwarze Null" bei dem rund vier Millionen Euro teuren Festival herauskomme, sei er sehr zufrieden.

Weitgehend zufrieden zeigte sich auch die Polizei-Einsatzleitung. Insgesamt habe sich alles in einem vertretbaren Rahmen bewegt, sagte ein Sprecher. Einer der campierenden Musikfans habe sich allerdings schwere Brandverletzungen zugezogen. Wegen Fahrens unter Einfluss von Alkohol oder Drogen wurden den Angaben zufolge 30 Blutproben angeordnet. Zudem wurden Knallkörper sowie mehrere Äxte und Kettensägen beschlagnahmt.

Superstar Neil Young verzückte am Samstag sein Publikum nicht nur mit seinen legendären Hits wie "Lets roll" oder "Down by the river". Der 57-Jährige spielte unter dem tosenden Beifall der Fans sogar eine Stunde länger als geplant und bewies damit eine bessere Kondition als viele seiner Fans.

Bereits zum Auftakt am Freitag waren rund 40 000 Zuschauer gekommen, um unter anderem den Auftritt der mexikanischen Woodstock-Legende Carlos Santana mitzuerleben. Bei sommerlichen Temperaturen verzauberte der Ausnahmegitarrist seine Fans zwei Stunden lang mit Latin Rock. Das Wetter spielte den Veranstaltern nur am Samstag einen Streich, als es am Nachmittag drei Stunden lang leicht regnete. Am Abend war es zwar merklich kühler, aber trocken. Auch der Sonntag glänzte mit gutem Festival-Wetter.

Für gute Laune sorgten außerdem prominente Comedians wie Michael Mittermeier, Oliver Kalkofe oder die Gruppe "Mundstuhl". Doch die Fülle des Programms mit mehr als 100 Bands warf für die Fans Probleme auf: Wer die bekanntesten Künstler live erleben wollte, musste sich schon vierteilen, um das zu schaffen - zu groß war die Anzahl der Show-Acts, zu weit der Weg von Bühne zu Bühne. Oft traten die Stars und der talentierte Nachwuchs fast zeitgleich auf den vier vorhandenen Bühnen auf. Viele Nürburgring-Besucher bekamen das Festival-Gelände übrigens gar nicht zu sehen. Sie feierten auf den Campingflächen entlang der legendären Rennstrecke ihre Privatpartys. In den bunten Zeltstädten dröhnten die Musikanlagen der Camper rund um die Uhr.

Herrmann Struger
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