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Der schwedische Regisseur Ingmar Bergman (83) hat für seine Neuübersetzung und Inszenierung des Theaterstücks "Gespenster" des norwegischen Dramatikers Henrik Ibsen (1828-1906) einhelliges, allerdings auch nicht überschwängliches Lob bei den Stockholmer Kritikern geerntet.
Nach der Premiere am Wochenende auf der Bühne des Nationaltheaters "Dramaten" meinte "Svenska Dagbladet": "Hier wird Theater gespielt, das sich klar und mit Respekt auf eine Tradition von Gesten und Ausdruck bezieht. Handwerklich gut, ja ausgesucht gut." "Dagens Nyheter" meinte unter der Überschrift "Eine glaubwürdige Montage über den Trost", Bergman habe als Übersetzer und Regisseur "mit Ibsen, Strindberg und den Schauspielern gespielt".Der Inhalt
Im Mittelpunkt des 1882 entstandenen Stückes steht die von Pernilla August gespielte Bürgersfrau Alving, die nach der Erkrankung ihres Sohnes an ererbter Syphilis in ein Netz aus Heuchelei, erstarrten Beziehungen und dem Streben nach heiler Fassade gerät. Augusts Leistung wurde in allen Kritiken als herausragende Leistung der Inszenierung herausgehoben.
Ausblick
Der allein auf einer kleinen Ostseeinsel lebende Bergman inszeniert weiter regelmäßig am Stockholmer Nationaltheater, hat aber seit 1983 ("Fanny und Alexander") nicht mehr selbst Regie bei einem Film geführt. Er will im nächsten Jahr mit seiner Ex-Gefährtin Liv Ullmann und Erland Josephson eine Fortsetzung seines Erfolgsfilmes "Szenen einer Ehe" (1973) drehen.