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Neue Ruhrtriennale widmet sich der Religion

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Bochum - Das Programm der neuen Ruhrtriennale 2009-2011 steht fest. Vom 15. August bis 11. Oktober dieses Jahres bietet der Spielplan insgesamt 30 Produktionen mit 100 Vorstellungen, wie die Veranstalter am Dienstag in Bochum mitteilten. Die inzwischen dritte Ausgabe der Triennale steht unter der Intendanz des Opernregisseurs Willy Decker.

Prominente Gäste des Festivals sind in der Konzertreihe «Century of Song» die Rockgrößen Marianne Faithful und Iggy Pop. Opernstar Anna Netrebko ist im September mit einem Arienabend zu Gast.

Als Themenschwerpunkte der kommenden drei Spielzeiten hat Decker Spiritualität und Religion gewählt. «Es wird um die Beziehung der Künste und Künstler zum Urmoment des Religiösen gehen», sagte er. Nach dem Zusammenbruch der großen politischen Utopien stelle sich die Frage nach der Bedeutung von Religiosität neu.

In diesem Jahr steht unter dem Thema «Aufbruch - die Suche nach dem Wort» zunächst die jüdische Kultur im Mittelpunkt. Eröffnet wird die Spielzeit mit der von Decker inszenierten Oper «Moses und Aron» von Arnold Schönberg. Sie zeige exemplarisch den Konflikt zwischen dem «absoluten Gottesgedanken» und seiner Vermittlung, sagte Decker. Die Schönberg-Oper sei mit mehr als 200 Musikern eines der ambitioniertesten Werke der Ruhrtriennale überhaupt. 2010 dann mache die Triennale mit dem Thema «Wanderung» den Islam und 2011 den Buddhismus unter dem Begriff «Ankunft» zum Schwerpunkt.

Auf dem diesjährigen Programm stehen vier Uraufführungen. In «Sing für mich, Tod» geht es um den kanadischen Komponisten Claude Vivier.«Teorema» ist die Bühnenfassung des gleichnamigen Films von Pier Paolo Pasolini. Das Stück «Autland» beschäftigt sich mit dem Thema Reizüberflutung in der modernen Welt. «Tamar» schließlich sei eine «musikalische Installation», die im Titel die Dattelpalme als Baum des Lebens in der jüdischen Tradition trage.

Bei den Literaturlesungen mit prominenten Schauspielern treten unter anderem Edith Clever, Traugott Buhre und Martin Wuttke auf. Darüber hinaus wird der israelische Schriftsteller Amoz Oz aus seinen Werken lesen.

Mit einer Summe von 39 Millionen Euro für die drei Jahre sei die Beteiligung Nordrhein-Westfalens an der Ruhrtriennale unverändert, fügte Kultur-Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) hinzu. Die 2002 erstmals aufgelegte Ruhrtriennale habe sich dank des Gründungsintendanten Gerard Mortier und seines Nachfolgers Jürgen Flimm zu einem großen, bedeutenden internationalen Kunstfestival entwickelt, das in der Kulturszene weltweit beachtet werde.

Der Kartenvorverkauf beginnt am Mittwoch (29. April). Zum Verkauf stehen den Veranstaltern zufolge 40 000 Karten. Spielstätten sind die Jahrhunderthalle Bochum, die Gebläsehalle Duisburg, das Salzlager der Kokerei Zollverein in Essen und die Maschinenhalle der Zeche Zweckel in Gladbeck.

http://www.ruhrtriennale.de

 

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