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Anspruchsvolle Vielfalt

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Die beiden Schlagzeugbände des TKV Bayern
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Im ersten Band der vom Bayerischen Tonkünstlerverband herausgegebenen „Neue-Töne“-Reihe für Perkussion finden sich ausschließlich Werke für einzelne Interpreten. Dabei wurde von den Herausgebern Dr. Franzpeter Messmer, Prof. Dr. Klaus Hinrich Stahmer und Prof. Dr. Dr. Peter Sadlo auf eine große Vielfalt der musikalischen Ausdruckspalette und eines breit gefächerten Instrumentariums wert gelegt. Die Stücke sind zumeist in prägnanter Kürze gehalten. Wie bereits in den Violinbänden des TKV wurden allen Werken kurze biographische Informationen zu den Verfassern und einige hinführende Worte zu den Werken voran gestellt, in diesem Fall ergänzt durch die Legenden zur jeweiligen Spielanweisung und den verwendeten Schlagzeugsymbolen.

Der Gesamteindruck ist positiv, ein klares Notenbild und eine vorbildliche Gesamtredaktion ermöglichen einen schnellen und praktikablen Zugang zu den Werken. Diese lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen. So gibt es einige Werke nur für Mallet-Instrumente, andere für Einzelinstrumente, dann für nur 2 bis 4 Schlaginstrumente und für eine größere Batterie an Schlagwerk. Die technischen Anforderungen sind auf unterschiedlichstem Niveau angesiedelt, von recht einfach bis schwer, so dass der Interessierte sich die Sammlung auf der Suche nach seinem eigenen Leistungsniveau entsprechend durchschauen muss. Ideal ist die Zusammenstellung für Schlagzeuglehrer mit ambitionierten Schülern, die bereits einiges an Grundkenntnissen besitzen. Ebenso bietet der Band ein reiches Spielfeld für konzertierende Percussionisten, die auf der Suche nach gut einsetzbarer Erweiterung ihres Repertoires sind. Sicher wird sich auch ein Großteil der Werke für Wettbewerbe wie Jugend musiziert anbieten, gerade wegen ihrer Prägnanz und Pointiertheit.

Entsprechend umfangreicher sind die sieben Kompositionen für Perkussion-Ensemble des zweiten Bandes angelegt, wobei hier die Spieleranzahl von zwei bis vier Personen reicht. Wie im ersten Band zeichnet sich auch der zweite durch eine große stilistische Bandbreite aus. Moritz Eggerts „Processional“-Stücke sind zum Beispiel auf repetierende Muster angelegt, während Peter Kiesewetters „Im Auge des Wirbelsturms“ auf ruhige Klangflächen abzielt. Komplexe Rhythmusverschachtelungen bieten hingegen Sergey Khismatovs „Cymbals Quartett“, die „Inventionen I und II“ von Johannes Schachtner, etwas weniger aufwendig „Al Andalus“ von Leander Kaiser. Effektvoll angelegt ist „Move’n Groove“ von Guido Klaus, während Christian Glowatzkis „spirit“ ein sensibel ausgehörtes Duo zwischen kleiner Trommel und Marimbaphon bietet. Alle Stücke stellen sicher eine willkommene Ergänzung zum bislang bekannten Ensemble-Repertoire dar. Wie von Dr. Messmer im Vorwort gewünscht, werden die Interpreten beider Bände sicher „viel Freude beim Entdecken und Spielen“ der abgedruckten Kompositionen haben.

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