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Business Angel

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Dr. Wolfram Göbel, Schatzmeister des Tonkünstlerverbandes Bayern, wurde siebzig
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Seit 2013 kommissarisch, ab Juni 2014 durch einstimmige Wahl bestätigt, kümmert sich Dr. Wolfram Göbel im Vorstand des Tonkünstlerverbandes Bayern um die Finanzen und die innere Organisation.

Von Berufs wegen ist er Literaturwissenschaftler, hat außerdem Soziologie und Publizistik studiert und an der Yale-University geforscht; er absolvierte eine steile Karriere in der Buchbranche als Programmchef und später Verleger des Deutschen Taschenbuchverlages, Geschäftsführer der Bärenreiter Verlagsgruppe und der Ullstein Buchverlage, bis er 2000 den Allitera Verlag, den ersten deutschen Books on Demand-Verlag, gründete, den er 2012 an seinen Nachfolger übergab. Dass ein Mann des Worts für den Tonkünstlerverband gewonnen werden konnte, hat mit Göbels Musikliebe zu tun –„Ich gehöre zu den Laienmusikern, die trotz mangelnder Technik große Freude an der Musik haben.“ – aber auch mit seiner Frau, der Musikwissenschaftlerin Dorothee Göbel, die an der Münchner Musikhochschule als persönliche Referentin des Präsidenten die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und das Betriebsbüro leitet.

Für den Tonkünstlerverband Bayern ist ein Schatzmeister wie Wolfram Göbel ein Glücksfall; es ist schwierig, Persönlichkeiten mit großer Erfahrung in der Kulturwirtschaft für ehrenamtliche Arbeit zu begeistern. Doch Wolfram Göbel hält es für wichtig, auch im Ruhestand etwas Sinnvolles auf die Beine zu stellen: „Ich will etwas von dem, was ich gelernt und worin ich Erfahrung habe, weitergeben.“

Er sieht sich als „Business Angel“ und ist gerade im richtigen Moment angekommen: Aufgrund der 2012 erzielten Förderung für Private Musikinstitute und freiberufliche Musikpädagogen, die im Auftrag des Bayerischen Staates vom Tonkünstlerverband ausgereicht wird, wuchs das Umsatzvolumen des Verbandes auf über 800.000 Euro, was einem mittelständischen Unternehmen entspricht. „Das hat die Strukturen verändert,“ gibt Wolfram Göbel zu bedenken. Um allen Musikern die Zuschüsse nach den strengen Regeln des Ministeriums geben zu können, sind zahlreiche Überstunden aufgelaufen. Durch eine Verbesserung der IT-Technik, der Team-Arbeit und eine Weiterentwicklung der organisatorischen Strukturen will er erreichen, dass die immense Arbeit „in einem vernünftigen Maß“ zu bewältigen ist.

Insgesamt steht, wie er betont, der Verband „großartig da“, sowohl was seine Tradition als auch die Gegenwart betrifft. Doch die Finanzsituation, die aufgrund zahlreicher Investitionen in den letzten Jahren jeweils mit einem Minus beim Jahresabschluss und dem deshalb notwendigen Abbau der Rücklagen enttäuschte, muss stabilisiert werden, so dass ein ausgeglichener Haushalt erreicht wird.

Für dieses Ziel, das nur durch eine Beitragserhöhung erreicht werden kann, wirbt Wolfram Göbel auch bei seinen Reisen zu den einzelnen bayerischen Regionalverbänden. Dort will er aber auch wissen, „was die Vorsitzenden vom Landesverband erwarten, wo es klemmt, was als besonders positiv empfunden wird, was geändert werden soll und welche Wünsche bestehen.“ Die ersten Reisen nach Passau und Regensburg verliefen positiv: „Gefreut hat mich, wie herzlich ich aufgenommen wurde, obwohl ich kein Musiker bin.“

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