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Fachlicher und politischer Austausch

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Zum 36. Bayerischen Musikschultag 2013 in Erlangen
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„Für ein Leben mit Musik“ – so war es bei der diesjährigen zentralen Veranstaltung des öffentlichen Musikschulwesens Bayerns vom 17. bis 20. Oktober 2013 in Erlangen überall zu lesen. Dieses Motto des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. (VBSM) griff auch Dr. Dieter Rossmeissl, Vorsitzender des Kulturausschusses des Bayerischen Städtetags und Kulturreferent der Stadt Erlangen in seiner Begrüßung beim Festakt des Musikschultages auf. Denn es steht „für eine immer wieder neue, auch immer wieder neugierige und damit auch immer wieder lernende Auseinandersetzung mit Musik“. Anlass für den Bayerischen Musikschultag ist die alljährliche Mitgliederversammlung des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V., die neben viel Musik von jungen und jung gebliebenen Talenten regelmäßig von weiteren Veranstaltungen flankiert wird. Diese laden zum intensiven Austausch, zur Information aber auch zur fachlichen Weiterbildung rund um das Thema „Musikschule“ ein.

Das Markgrafentheater bot einen besonders festlichen Rahmen für den Festakt zum 36. Bayerischen Musikschultag, den eine Auswahl talentierter junger Musikerinnen und Musiker aus der Städtischen Sing- und Musikschule Erlangen und dem Erlanger Musikinstitut e. V. gestalteten. Interessantes zum Thema „Öffentliche Musikschulen in Bayern“ bekamen die geladenen Gäste zu hören, in den Grußworten des Präsidenten des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen
e. V., Landrat Martin Bayerstorfer, sowie des Oberbürgermeisters der Stadt Erlangen, Dr. Siegfried Balleis, und des Kulturausschussvorsitzenden des Bay-erischen Städtetags, Dr. Dieter Rossmeissl. „Musikerziehung bildet Persönlichkeit, schafft Gemeinschaftserlebnisse und braucht ihren Platz in jeder Kommune“, stellte VBSM-Präsident Martin Bayerstorfer in seinem Grußwort heraus: „Uns ist klar, wie lebenswichtig Musika für Kinder und Jugendliche, aber auch für Menschen höheren Alters ‚lebenslänglich‘ ist. […] Kindern, Jugendlichen und ‚Junggebliebenen‘ muss der ‚Möglichkeitsraum Musikschule‘ flächendeckend offen stehen.“

Herr Bayerstorfer begrüßte die zahlreichen Ehrengäste aus Politik, Kultur und den Medien nicht ohne im Besonderen den Eltern seinen Dank auszusprechen, die „den Löwenanteil von 45 % der entstehenden Kosten finanzieren – das ist der höchste Anteil, den Bürger in Bildungs- und Kultureinrichtungen übernehmen“. Dr. Rossmeissl griff diese Gedanken auf und drängte auf eine Erhöhung der staatlichen Förderquote, denn man könne „Eltern und Kommunen damit auch nicht alleine lassen. Die Städte sind gern bereit, ihre kommunal verankerte Bildungskompetenz in den Musikschulen auch dem staatlichen Schulwesen für den Ganztagsbetrieb […] zur Verfügung zu stellen, weil das Schulwesen diesen erweiterten Bildungsanspruch, diesen erweiterten Bildungsbegriff braucht und ihm gar nicht anders gerecht werden kann. Aber die Städte sind natürlich nicht bereit, das zum Nulltarif zu tun. Musikpädagogik, die Kernkompetenz der Musikschulen, kann und darf dem Staat nicht weniger wert sein, als andere pädagogische Arbeit […] auch“. Für diese läge die finanzielle Verantwortung, im Rahmen des Ganztagsunterrichts an weiterführenden Schulen, eben auch beim Staat. „Wir wollen keine Verstaatlichung der Musikschulen, aber wir wollen eine finanzielle Mitverantwortung des Staates für die Mitgestaltung von Ganztagsschulen, von Ganztagsbetrieb, durch die Kommunen. Ich freue mich, aktuell darüber hinausgehende Signale zu hören. Ich warte jedoch noch auf deren Umsetzung.“ Im Rahmen des Festakts verlieh der VBSM dem Intendanten des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, die Carl-Orff-Medaille für sein herausragendes Engagement in Sachen öffentliche Musikschulen in Bayern.

Dem Thema „Kooperationen“ widmete sich auch das Forum „Musikalische Bildung in Bayern – Öffentliche Musikschulen als Partner von weiterführenden Schulen“. Dort fand ein intensiver Austausch statt, zwischen den fast einhundert teilnehmenden Musikschulleiterinnen und -leitern und Dr. Dieter Rossmeissl sowie Michael Weidenhiller, Ministerialrat am Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst; Gabriele Jahn, Verwaltungsleiterin der Musikschule der Hofer Symphoniker; Stephan Strunz, Schulmusiker am Jean-Paul-Gymnasium Hof und Burkard Fleckenstein, Leiter des Kulturamts der Stadt Aschaffenburg und VBSM-Vorstandsmitglied.

In der Mitgliederversammlung am Samstag, 19. Oktober 2013 stellte Fleckenstein die Handreichung „Öffentliche Musikschulen als Partner von weiterführenden Schulen“ der VBSM-Arbeitsgruppe „Musikalische Bildung in Bayern“ vor und erläuterte deren Hintergrund, Bedeutung und Zielsetzung. Denn wie es Herr Dr. Rossmeissl in seinem Grußwort beim Festakt formulierte, „konnte sich die Halbtagsschule noch mit einer kognitiven Halbbildung begnügen, erfordert die Ganztagsschule ein ganzheitliches Bildungskonzept. Das aber ist ohne kulturelle, ist ohne musische Bildung schlicht nicht möglich.“

Neben anderen fachlichen Themen trat in diesem Jahr insbesondere die Wahl des Erweiterten Vorstandes in den Mittelpunkt der VBSM-Mitgliederversammlung. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass Martin Bayerstorfer, Landrat des Landkreises Erding, einstimmig für eine weitere dreijährige Periode zum Präsidenten des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. gewählt wurde.

Die Mitgliederversammlung des VBSM wählte des Weiteren: zum 1. Vorsitzenden des VBSM: Klaus Hatting, Leiter der Musikschule im Landkreis Passau; zum 2. Vorsitzenden: Michael Dröse, Verwaltungsleiter des Zweckverbandes Sing- und Musikschule Würzburg; als weitere Vorstandsmitglieder: Burkard Fleckenstein, Leiter der Musikschule und des Kulturamts der Stadt Aschaffenburg; Markus Lentz, Leiter der Musikschule Grünwald e. V.; Steffen Weber, Leiter der Städtischen Sing- und Musikschule Sulzbach-Rosenberg, sowie als Vertreter der kommunalen Spitzenverbände: Herrn Dr. Armin Augat, Geschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Bayern. Als Vertreter der Regierungsbezirke wurden von der Mitgliederversammlung berufen: für Oberbayern: Otto Dufter, Leiter der Musikschule Wössen der Gemeinde Unterwössen und Bernd Scheumaier, Leiter der Kreismusikschule Erding; für Niederbayern: Georg Schwimmbeck, Leiter der Städtischen Musikschule Dingolfing; für die Oberpfalz: Luise Janhsen, Leiterin der Franz-Grothe-Musikschule der Stadt Weiden; für Oberfranken: Martin Erzfeld, Leiter der Städtischen Musikschule Bamberg; für Mittelfranken: Bärbel Hanslik, Leiterin der Städtischen Sing- und Musikschule Erlangen; für Unterfranken: Martin Oberhofer, geschäftsführender Leiter der Städtischen Musikschule Aschaffenburg; Schwaben; Martin Klein, Leiter der Ludwig Hahn Sing- und Musikschule der Stadt Kaufbeuren. Zudem entlastete die Mitgliederversammlung Vorstand und Geschäftsführung für das vergangene Haushaltsjahr.

Ministerialrat Herbert Hillig überbrachte den Delegierten aus den öffentlichen Musikschulen Bayerns die Grüße des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und gratulierte den Mitgliedern des neuen erweiterten Vorstands zur Wahl. 

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