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About Baroque. Kompositionen von Michel van der Aa, Juliane Klein, Rebecca Saunders, Benjamin Schweitzer und Nadir Vassena. Freiburger Barockorchester, Gottfried van der Golz
harmonia mundi HMC 905187.88 (2 CDs)

Ein Versuch! Fünf Komponisten nähern sich der spezifischen Klangwelt eines Barockorchesters, das sich gerade in den letzten Jahren eine ganz eigene Kontur erarbeitete. Nicht immer können die Näherungen an das klanglich und historisch Ferne voll überzeugen. Eindringlich aber gelang dies in Verdichtungsprozessen bei Michel van der Aa, in scheuen Begegnungen bei Juliane Klein oder im konzisen, hintergründigen Farbspiel von Rebecca Saunders.

Nikolaus Brass: Streichquartette Nr. 1 und 2, ohne titel – Musik für Streichquartett. Auritus-Quartett
col legno WWE 1CD 20238

Das sind ganz feingliedrige, beharrlich in sich kreisende Werke von außerordentlicher Intensität. Strukturen der Erinnerung, das Wechselspiel von Nah und Fern, das ständige Ringen um die Plastik der Gestalt, verloren und wiedergefunden, halten das Hören gefesselt. Musik mit ganz eigenem Wollen, keine Schule im Hintergrund, keine Parteinahme für Richtungen. Sie ist ganz allein, in der Wüste, aber in der Wüste ist sie stark. Und das Auritus-Quartett ist in dieser Musik hörbar daheim.

Dialogues. Werke von Valerio Sannicandro, Isabel Mundry, Annette Schlünz, Laurie Schwartz; Christoph Reiserer, Beat Furrer und Jusef Antton Riedl. Carin Levine, Flöte; Stefan Blum, Schlagzeug
musicaphon M 55715

Flöte und Schlagzeug ergänzen sich auf ganz eigentümliche Art. So ist die-
se Besetzung Herausforderung für Komponisten ganz unterschiedlicher Richtung. Von diesem Spektrum gibt die CD einen spannenden Eindruck. Intensives Spiel, schillernd, konzentriert, feinsinnig, klar, dann wieder ironisch durchbrochen. Wunderbar deutlich und konturenreich die Klangfarben dieser Aufnahme!

Opernfantasien nach George Gershwin, Giuseppe Verdi, Gioachino Rossini, Jacques Offenbach. Natasha Korsakova, Violine; Kira Ratner, Klavier
Solo SM 101

Junge, ausgezeichnete Geigerinnen sind wirklich keine Mangelware. Hier ist noch eine und sie besticht durch ganz außergewöhnliches Gefühl für den richtigen Ton, die richtige Phrase. Das ist Intelligenz gepaart mit begeisternder Musikalität. Fesselnd auf den Punkt gebracht, hinterhältig, lockend verführerisch (besonders schön bei Gershwin). Dass Korsakova ein Faible für anspruchsvolle modische Kleidung hat, ist gewiss kein PR-Gag, sondern passt wunderbar zur musikalischen Erscheinung.

Stücke von Luciano Berio (Duetti per due violini; Sequenza VIII) und Heinrich Ignaz Franz Biber (Sonaten Nr. 3, 5, 6 und Partitat III). Lyriarte (Rüdiger Lotter, Violine/Barockvioline, Olga Watts, Cembalo, Axel Wolf, Laute/Theorbe); Irvine Arditti, Violine
Oehms OC 611

Eine sehr schöne Konfrontation! Zwei große musikalische Meister, die jeweils in ihrer Zeit ästhetisch und kompositionstechnisch etwas außerhalb des (vermeintlichen) Brennpunktes standen und gerade hier Kühnes schufen. Diese Kühnheiten spiegeln sich wechselseitig von Biber auf Berio und zurück. Und auch die Begegnung von Irvine Arditti, der sich nahezu ausschließlich mit der Avantgarde beschäftigt, und Rüdiger Lotter, der in allen Repertoires zu Hause ist und sich ganz besonders auch der Barockgeige widmet, öffnet beglückende Facetten.

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