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Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2006/12:

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Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.

Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2006/12:

Pop-Refugium im Lokschuppen
Das Regensburger music college begeht das zehnjährige Bestehen
Das Music College in Regensburg kann dieses Jahr auf eine zehnjährige Geschichte als staatlich anerkannte Berufsfachschule zurückblicken. Mit Festival und Festakt begingen Dozenten und Studenten das Jubiläum dieser in Deutschland einzigartigen Institution. Bayerns Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Thomas Goppel, gratulierte dem Leitungstriumvirat des College – bestehend aus Gunther Konrad, Josef Meier und Klaus Erhart – und hob das bürgerschaftliche Engagement von College-Mäzen Oswald Zitzelsperger hervor, der vor Jahren durch die Renovierung des denkmalgeschützen Lokschuppens die Arbeit des Colleges erst möglich gemacht hatte.
In seiner Rede forderte Goppel unter anderem auch den Erhalt von Bayern 4 Klassik auf einer UKW Frequenz und brachte eine neue Variante ins Spiel: Bayern 4 Klassik als ein Radiosender für Klassik und Pop, der die alte und die junge Generation ansprechen soll (mehr zu diesem Thema auf den Seiten 16 und 52).
In den zehn Jahren seines Bestehens hat sich das music college nicht nur einen Namen als Bildungsstätte gemacht, sondern gilt auch als nennenswerter Veranstalter von Konzerten und Workshops in der Region mit Namen aus dem Bereich Rock, Pop und Jazz, darunter der Blues-Gitarrist Robben Ford, die Duolegende Tuck & Patti, die Big Band-Leiterin Maria Schneider, der Trompeter Randy Brecker, die Mingus Big Band oder Nadia Benaissa von den No Angels.

Frühförderung in Weimar und Dresden
In unserem Beitrag zum Thema Frühförderung an deutschen Musikhochschulen (Hochschulmagazin 11-06, S. 1 und 3) blieben zwei Institutionen unerwähnt, die auf andere Weise als die im Artikel beschriebenen Hochschulen Nachwuchsausbildung betreiben: Das Musikgymnasium Schloss Belvedere, das mit der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar kooperiert, und das Sächsische Landesgymnasium Carl Maria von Weber, das mit der gleichnamigen Dresdner Musikhochschule zusammenarbeitet.
www.hfm-weimar.de
www.landesgymnasium.de

Innovationspreis für Glasröhrenklavier
„Das Glasröhrenklavier ist eine Bereicherung der Glasinstrumentenpalette“, erläutert Musiker und Instrumentenbauer Heinz Grobmeier aus Hemau das von ihm geschaffene neue Instrument. 25 Tasten ermöglichen das Anschlagen von Industrieglasröhren im Tonbereich c2 bis c4 in klassischer Klavieraufprallmechanik. Dadurch ist zum einen das klaviertypische dynamische Spiel möglich, zum anderen sind bis zu zehnstimmige Akkorde spielbar – anders als beim normalen Glasröhrenspiel, das mit maximal vier Schlegeln zum Klingen gebracht wird.
Das Glasröhrenklavier kann von bis zu drei Musikern gleichzeitig gespielt werden: Während einer die Klaviatur nutzt, bringt ein weiterer die Glasröhren mit Schlegeln zum Schwingen, ein dritter streicht mit einem Bogen über die Röhren. Grobmeier erhielt für seine Kreation am 16. November den Rodenstock Glasinnovationspreis 2006.
Thüringer Orgel-Datenbank
Eine Datenbank über Orgeln wird derzeit vom Thüringer Orgelmuseum in Bechstedtstraß bei Weimar aufgebaut. Grundlage sind die Hinterlassenschaften des Weimarer Orgelbauers Gerhard Kirchner. Er erfasste über Jahre hinweg Details über Art, Aufbau und Disposition von etwa 500 Instrumenten. Die Datenbank soll bei der Restaurierung von Orgeln hilfreich sein und steht für wissenschaftliche Forschungen zur Verfügung.

Musik Katalog Noten
Die Sortimente von mehr als 300 Musikverlagen sind jetzt auf einen Blick zu recherchieren. Mit dem vom DMD initiierten „Musik Katalog Noten“ ist das erste Nachschlagewerk mit über 240.000 Notenausgaben auf einer CD-ROM herausgekommen. Seit Oktober ist er im Musikfachhandel zum Preis von 14,95 Euro erhältlich.

AfS Bundeswettbewerb
Der Arbeitskreis für Schulmusik schreibt in Kooperation mit der Musikhochschule Köln und dem Helbling-Verlag in diesem Jahr erstmalig einen Bundeswettbewerb für das Klassenmusizieren aus. Das diesjährige Thema lautet schlicht: a-f-s. Die Zeichen können ein Lied oder einen Tanz zum Thema Affe, Fisch und Salamander anregen, sie können als Akkordsymbole (zum Beispiel Am-F7-Eb7) verstanden werden, eine Improvisation oder Klanggestaltung anregen und vieles andere mehr.
www.arrangieren-fuer-schulklassen.de

Die SchoolTour in Bayern
Erste Schulhymne komponiert, neue Kooperation mit Schweizer Hochschule und „Lehrerfortbildung live“

Vom 6. bis 10. November 2006 war das SchoolTour-Team bei der ersten Projektwoche im bayerischen Freyung äußerst erfolgreich. Neben Musik- und Filmproduktion, Streetdance und Eventmanagement für das selbst organisierte SchoolFest war diesmal auch die Moderatorengruppe sehr kreativ – sie schrieb einen Song für die Schule: „Die Geister der Stadt“. Daran beteiligt unter anderem Heiko Freund, Studienleiter Pop und Fachbereichsleiter Pädagogik der Hochschule Musik und Theater Zürich, der hier als Dozent für den neuen Kooperationspartner vor Ort mitwirkte. Auch die Lehrerfortbildung ein Highlight der Woche: Das gesamte Kollegium probte Show und Musik, selbst der Mathelehrer probte den „Moonwalk“ – Fazit: Die SchoolTour macht die Schulen munter! Foto: Silvio Valiani Vom 6. bis 10. November 2006 war das SchoolTour-Team bei der ersten Projektwoche im bayerischen Freyung äußerst erfolgreich. Neben Musik- und Filmproduktion, Streetdance und Eventmanagement für das selbst organisierte SchoolFest war diesmal auch die Moderatorengruppe sehr kreativ – sie schrieb einen Song für die Schule: „Die Geister der Stadt“. Daran beteiligt unter anderem Heiko Freund, Studienleiter Pop und Fachbereichsleiter Pädagogik der Hochschule Musik und Theater Zürich, der hier als Dozent für den neuen Kooperationspartner vor Ort mitwirkte. Auch die Lehrerfortbildung ein Highlight der Woche: Das gesamte Kollegium probte Show und Musik, selbst der Mathelehrer probte den „Moonwalk“ – Fazit: Die SchoolTour macht die Schulen munter!

Musikalisch ein Profi – geschäftlich ein Amateur
Der DTKV, die Musikhochschule Leipzig und die Universität Leipzig kooperieren

„Musikalisch ein Profi – geschäftlich ein Amateur. Musikstudium und was dann?“ – unter diesem Titel hatte der DTKV-Sachsen Ende Oktober Studenten der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Das Besondere: Es hatten sich für diesen Zweck drei Partner erstmals zusammen getan, die jeder für sich Interesse am Leben junger Musikern nach dem Studium haben.
Dazu zählte zunächst die Leipziger Musikhochschule selbst, die seit 164 Jahren hoch qualifizierte Künstler und Musikpädagogen produziert. Dann der Bundesverband des Deutschen Tonkünstlerverbandes (DTKV), sowie der rührige Landesverband Sachsen, der das ganztägige Event initiiert und gestemmt hatte. Als weiterer Partner mit dabei: die Universität Leipzig mit ihrer Selbstmanagement-Initiative SMILE, einem Kooperationsprojekt von Universität und Handelshochschule Leipzig.
So kam es, dass sich unter den studentischen Teilnehmern nicht nur Musiker und Musikpädagogen fanden, sondern auch ein Gutteil BWL-Studenten. Eine spannende und ungewöhnliche Mischung verschiedener Interessenlagen und Denkweisen war so zustande gekommen, was sich unter anderem bei Diskussionen zu Themen wie Networking und Arbeitswelt zeigte. Der neue Leipziger Rektor, der Ire Robert Ehrlich, war nicht nur zur Eröffnung gekommen, sondern stellte sich auch auf dem Podium den Fragen des Moderators Christian Scheibler, Geschäftsführer des DTKV-Sachsen. Weiter auf dem Podium: Wilfried Krätzschmar, Präsident des Sächsischen Musikrates, ehemaliger Rektor der Musikhochschule Dresden, Andreas Reuter, Student, Christoph Geibel, Existenzgründer „Mercurius Musik“ und freiberuflicher Musiker, sowie Rolf Hempel, Präsident des DTKV Bundesverbandes und ehemaliger Rektor der Stuttgarter Musikhochschule. „Die Aufgaben unserer Musikhochschule erstrecken sich weiter als die Grenzen des Freistaates Sachsen“, betonte Ehrlich und führte aus, dass er seine Musikhochschule als Exportunternehmen ansähe. Er beziehe in- und ausländische Rohstoffe, die nach ihrer Veredelung wieder international exportiert würden. Doch Ehrlich wollte nicht nur schön malen, er räumte ein, die Berufsaussichten für junge Musiker seien derzeit trist.
In Anbetracht dieser schwierigen Marktsituation forderte der studentische Vertreter Andreas Reuter, Themen wie Steuern, Marketing, PR als Pflichtveranstaltungen in den Studienplan aufzunehmen. Eine Forderung, der sich auch die ehemaligen Rektoren, Rolf Hempel und Wilfried Krätzschmar anschlossen.
Wie man sich als freier Musiker erfolgreich vermarkten kann, legte Christoph Geibel dar, der nach dem Studium aus dem anfänglichen „Muggen“-Geschäft heraus eine gut gehende Firma gegründet hat. Höhepunkt des Vormittags: ein Vortrag der Mezzospranistin Therese Renick, in dem sie dIE jungen Künstler und Studenten einen Blick hinter die Kulissen werfen ließ. Was sich anfänglich nach einer bunten Anekdotensammlung anhörte, entpuppte sich während ihres Vortrags als wertvolle Insiderinformation. Renick demonstrierte, wie die Vorbereitung auf den Beruf schon beim ersten Ton in der ersten Gesangstunde beginnt. Sie schilderte den Musikerberuf als Hochleistungssport, bei dem die Tagesform genauso zählt wie der richtige Trainer, der richtige Manager und der richtige Lebenspartner. Faszinierend.
Angeregte Gespräche zwischen Studenten, Dozenten, Vertretern von DTKV und Hochschule beim anschließenden italienischen Büffet machten deutlich, dass es dem DTKV in Sachsen mit dieser Veranstaltung gelungen ist, seine Themen zu vermitteln. Und im Gegenzug erhielt der Verband einen Einblick in die Lebenswelt eines Musikstudenten im Sachsen von heute.
Andreas Kolb

4. Internationaler Telemann-Wettbewerb
Zum 4. Internationalen Telemann-Wettbewerb, der vom 11. bis 18. März 2007 in Magdeburg ausgetragen wird, können sich noch bis zum 20. Januar Ensembles anmelden, die sich historischen Interpretationsprinzipien verpflichtet fühlen, mindestens zwei Mitglieder haben und in denen jede Stimme solistisch besetzt ist. Die Teilnehmer dürfen nicht jünger als 18 und nicht älter als 34 Jahre sein und müssen sich in drei Wettbewerbsrunden einer internationalen Jury stellen. Auf die Wettbewerbssieger warten insgesamt Preisgelder in Höhe von 10.500 EUR sowie verschiedene Sonderpreise. Darüber hinaus erhalten die Preisträger Gelegenheit zu Konzerten in mehreren Telemannstädten, darunter Leipzig (Bachfest), Eisenach und Bad Pyrmont. Einen ausführlichen Bericht veröffentlicht die nmz in der Februar-Ausgabe 2007. www.telemann.org

Schlüsseloper
Ehrgeiziges plant die Dresdner Hochschule für Musik mit der Ur-aufführung der ersten Oper von Wilfried Krätzschmar. Gemeinsam mit seinem Librettisten Michael Wüstefeld hat der renommierte Dresdner Komponist ein burleskes Spiel mit ernsten Hintergründen geschrieben, das unter dem Titel „Schlüsseloper“ am 2. Dezember 2006 im Kleinen Haus des Dresd-ner Staatsschauspiels seine Uraufführung erleben wird, unter der musikalischen Leitung von Ekke-hard Klemm und in der Regie von Andreas Baumann. Nicht zufällig enthält die „Schlüsseloper“ auch Bezüge zur Kultursituation Dresdens, ist sie doch einer der Kernbeiträge der Hochschule zum 800. Stadtjubiläum.

Heteropia nicht nur in der Schweiz?
Beschwerde über zu wenig Forsythe-Uraufführungen in Dresden

Dresden (ddp-lsc). Die SPD beschwert sich über das Ausbleiben von Uraufführungen des US-amerikanischen Star-Choreographen William Forsythe in Dresden. Die sächsische Landeshauptstadt zahle jährlich eineinhalb Millionen Euro an die Tanztruppe Forsythes, während diese neue Produktionen „offensichtlich lieber andernorts“ zeige, kritisierte der kulturpolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, Wilm Heinrich, am Mittwoch in Dresden. Als Beleg führte er eine Uraufführung von Forsythe mit dem Titel „Heterotopia“ vor wenigen Tagen in Zürich an. Heinrich zufolge hat sich Forsythe vertraglich dazu verpflichtet, eine neue Produktion pro Jahr in Dresden zu zeigen. Weder 2005 noch 2006 habe Forsythe diesen Vertragsbestandteil erfüllt. Zwar sei das Festspielhaus erst vor acht Wochen und damit viel später als ge-plant eröffnet worden. Dies sei aber „wohl kein hinreichender Grund, in Dresden so spärlich aufzutreten und die Uraufführungen mit überregionaler Medienresonanz nicht hier zu zeigen“.
Im Vertrag zwischen Dresden und der Forsythe-Company seien jährlich mindestens 25 Aufführungen vorgesehen, fügte Heinrich hinzu. 2005 und 2006 sei Forsythe lediglich jeweils zwölf Mal in Dresden aufgetreten, teilweise habe es sich dabei um keine Aufführungen, sondern um die Präsentation von Installationen gehandelt. Laut Heinrich, der zugleich Sprecher des Staatsschauspiels Dresden ist, hat die Stadt bislang mehr als drei Millionen Euro an die Forsythe-Company überwiesen.
Das Festspielhaus Hellerau war Anfang September nach zweijähriger Restaurierung wieder eröffnet worden. Die Kosten für das Engagement der Tanztruppe Forsythes teilen sich die Städte Dresden und Frankfurt am Main sowie die Bundesländer Sachsen und Hessen.

„Die große Stille“ ausgezeichnet
Berlin (ddp). „Die große Stille“ des deutschen Regisseurs Philip Gröning wird als bester europäischer Dokumentarfilm ausgezeichnet. Der Preis „European Film Academy Documentary 2006 – Prix Arte“ werde am 2. Dezember beim Europäischen Filmpreis in Warschau verliehen, teilten die European Film Academy und der deutsch-französische Kultursender Arte am Dienstag mit. Nominiert für die mit 5.000 Euro dotierte jährlich vergebene Auszeichnung waren acht Dokumentarfilme.
„Die große Stille“ ist eine sehr strenge, fast stumme Meditation über das Klosterleben in der Grande Chartreuse.
Das Mutterkloster des Karthäuserordens liegt in den Französischen Alpen. „«Der Film führte uns für fast drei Stunden auf eine Reise in eine andere Welt, eine Reise, die wir sehr genossen haben“, betonte die Jury. Zu dem Gremium gehören die bulgarische Regisseurin und Produzentin Adela Peeva, der deutsche Dokumentarfilmer Thomas Riedelsheimer und die polnische Produzentin Dorota Roszkowska.
Der Film, der im November 2005 in den deutschen Kinos lief, hatte bereits beim Bayerischen Filmpreis im Januar den Dokumentarfilmpreis gewonnen.

Seminar der Stiftung Podium Junger Musiker
Ein Musikinstrument erlernen, in jungen Jahren bedeutende Preise gewinnen, ein erfolgreiches Musikstudium abschließen und dann die künstlerische (Solo-)Karriere nahtlos anschließen: Welcher junge Musiker träumt nicht von einer solchen möglichst hindernisarmen Berufslaufbahn? Eine Alternative ist die bis ins Pensionsalter gesicherte Stelle in einem anspruchsvollen Berufs-Orchester oder -Chor nach erfolgreichem Probespiel direkt im Anschluss an das Examen.

Vielseitigkeit gefragt
Karrieren dieser Art wird es auch zukünftig geben – aber sie werden seltener in einer Zeit der Kürzungen, Fusionen, Schließungen und in einer Zeit zunehmender internationaler künstlerischer Konkurrenz. Umso wichtiger ist es, dass junge Musiker, die sich auch in Zukunft ihren Lebensunterhalt mit der Musik verdienen möchten, auf sich schnell verändernde Berufs- und Arbeitsmarktsituationen vorbereitet werden. Als Ergänzung zu ihrer künstlerischen Ausbildung – die nach wie vor im Mittelpunkt stehen muss – werden Kenntnisse wichtig, die ihnen erlauben, neue Arbeitsfelder, Nischen und Chancen wahrzunehmen. Dazu gehören Erfahrungen mit der eigenen Bühnenpräsenz, mit Konzertdramaturgie und -moderation und Musikvermittlung ebenso wie Fragen der (Selbst-)Vermarktung, der Öffentlichkeitsarbeit, der Kommunikation. Auch ein Basiswissen über rechtliche und ökonomische Fragen wird zukünftig eine Rolle spielen; dazu kommt die Notwendigkeit, sich in Fragen der Organisation und des Managements auszukennen, auch einmal einen Presse- oder Programmhefttext entwerfen zu können oder neue Formen der Kommunikationstechnik zu beherrschen. Nicht jeder selbständige Musiker muss all dieses selber machen. Die Zukunft wird demjenigen, der nicht die eingangs geschilderte Laufbahn einschlägt, jedoch abfordern, möglichst vieles davon zu beherrschen und selbst zu tun.

Seminarinhalt
Das Seminar „Musikvermittlung“ der Stiftung Podium Junger Musiker will Studierenden deutscher Musikhochschulen solches Wissen vermitteln. In zwei jeweils fünf-tägigen Kursabschnitten werden die genannten Themen angesprochen und so weit wie möglich vertieft. Kompetente Dozenten aus der Praxis werden anhand von berufsnahen Übungen und Vorträgen vieles von dem weitergeben, was sie sich selbst einmal angeeignet haben und was für die Musikerkarriere künftig von essentieller Bedeutung sein wird. Die Teilnehmer sollen dabei auch ihre eigenen – vielleicht unerkannten – Talente entdecken und Spaß daran gewinnen, ihren musikalischen Berufsweg selbständig zu managen.
An verschiedenen Standorten in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen können sich Musikstudierende für das Seminar bewerben. Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.spjm.de. zu finden.
Stiftung Podium Junger Musiker
Marktplatz 12
97990 Weikersheim

Neuköllner Oper schreibt Opernpreis aus
Die Neuköllner Oper lädt gemeinsam mit der GASAG Berlin AG zum siebten Mal zur Teilnahme an einem Opern-Kompositionswettbewerb ein. Teilnehmen können Komponisten bis zum vollendeten 35. Lebensjahr.
Der Berliner Opernpreis 2008 soll ein Realisierungswettbewerb sein, dessen Ziel die Uraufführung eines Auftragswerks im Sommer 2009 an der Neuköllner Oper ist. Zusätzlich zum Gewinner sollen neuerdings auch die acht Workshopteilnehmer tutorisch durch die Neuköllner Oper unterstützt werden. www.neukoellneroper.de

Splash! meets Classic – Rettungsversuche für das Hip-Hop-Festival Chemnitz
Chemnitz (ddp-lsc). Mit einer Wiederholung des Konzerts „Splash! meets Classic“ leistete die Chemnitzer Robert-Schumann-Philharmonie Anfang November einen Beitrag zur Rettung von Europas größtem Hip-Hop-Festival in Chemnitz. Zur Benefizveranstaltung in der Chemnitz Arena waren mit Samy Deluxe, Beginner, Curse, Tefla & Jaleel und anderen noch einmal die Akteure der Uraufführung vom 6. August vertreten. Das neunte Splash!-Festival vom 4. bis 6. August 2006 hatte wegen schlechten Wetters erhebliche Verluste erlitten. Durch Verzicht auf Gagen, Preisnachlässe der Dienstleister und Spenden sind nach Veranstalterangaben bislang etwa 38 Prozent der aufgelaufenen 400.000 Euro Schulden zusammengekommen.
Wenn 80 Prozent der Summe gedeckt seien, könne man auch über das zehnte Splash! im kommenden Jahr reden, hatte Mirko Roßner von der splash! Entertainment AG angekündigt. Das diesjährige Festival zählte mit 20.000 Besuchern etwa ein Fünftel weniger als erwartet. Andererseits waren erhebliche Mehraufwendungen für die Wetterfestigkeit und Wiederherstellung des Geländes am Chemnitzer Stausee Oberrabenstein notwendig.
Einer Befragung der Technischen Universität (TU) Chemnitz zufolge befürworten mehr als drei Viertel der Chemnitzer die Fortführung des Festivals.

Kinder-Komponisten Halle-Dresden
Im November präsentierten die Schüler der Kinder-Komponistenklasse Halle-Dresden ihre Arbeiten beim Jahreskonzert 2006 im Festspielhaus Hellerau und im Händelhaus in Halle. Die Stücke der jungen Komponisten wurden vom Kammerensemble Neue Musik Berlin unter der Leitung von Roland Kluttig zur Uraufführung gebracht. Seit dreißig Jahren bekommen in der Kinder-Komponistenklasse zehn- bis zwanzigjährige Schüler aus Sachsen und Sachsen-Anhalt Kompositionsunterricht, der am Konservatorium „Georg Friedrich Händel“ Halle beziehungsweise an der Hochschule für Musik Dresden angesiedelt ist.

Bayerische Festivals von Streichungen bedroht
Die bayerische Staatsregierung will im Doppelhaushalt für 2007/2008 insgesamt eine Million Euro bei der Förderung musikalischer Veranstaltungen einsparen. Der Posten für Musikpflege wurde bereits im Doppelhaushalt 2005/2006 gestrichen. Nach Angaben des Ministeriums konnte der Fehlbetrag in den vergangenen beiden Jahren aber aus Mitteln des „Kulturfonds Bayern“ ausgeglichen werden. Satzungsgemäß sei dies aber nur zwei Mal möglich. Der Leiter des Internationalen Kammerchor-Wettbewerbs Marktoberdorf, Dolf Rabus, warnte, damit stünden viele der bayernweit etwa 150 Musikprojekte vor dem Aus. Unter den betroffenen Festivals seien renommierte Veranstaltungen wie die Bachwoche in Ansbach oder das Festival Mitte Europa, sagte Rabus. Mitte Dezember soll der Etat verabschiedet werden.

Klangwerktage Hamburg
Erstmals fanden im Sprechwerk vom 20. bis zum 25. November die Hamburger Klangwerktage statt, ein neues Festival für junge zeitgenössische Musik. In zwei Konzerten präsentierten die Preisträger des von den Klangwerktagen initiierten internationalen Kompositionswettbewerbs ihre Werke. Im Rahmen des Kompositionsworkshops CAMPUS wurde darüber hinaus eine Gruppenkomposition erarbeitet. Interpretiert wurden die Stücke von Musikern der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA). www.klangwerktage.de

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