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Sich künftigen Aufgaben mit Elan stellen

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Treffen des Arbeitskreises Musikbildungsstätten am 15./16. Februar in Weikersheim
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Einmal jährlich treffen sich die Leiter und Geschäftsführer aller Musikbildungsstätten in Deutschland, um sich auszutauschen und aktuelle Fragestellungen zu diskutieren. Inzwischen ist der Kreis der Beteiligten auf 26 Mitglieder angewachsen, neu im Verbund ist die Landesmusikakademie Sachsen in Schloss Colditz, ebenfalls erstmalig in dieser Runde vertreten die neu eingerichtete Landesmusikakademie Niedersachsen in Wolfenbüttel. Traditionell tagen die Akademieleiter und die Verwaltungsleiter beziehungsweise Geschäftsführer nach einer gemeinsamen Gesprächsrunde zur Klärung von Interna weiter in getrennten Runden.

So standen für die Verwaltungsleiter neben dem notwendigen Informationsaustausch zu organisatorischen Fragestellungen in diesem Jahr die Themen Gemeinnützigkeitsrecht und Steuerrecht für Vereine sowie der Vergleich unterschiedlicher Software für die Abwicklung von Einmietungen auf der Agenda.
In der Runde der Akademieleiter lag der Fokus zunächst auf der Diskussion über ein neues Führungsverständnis in Kulturinstitutionen – angeregt durch einen kurzweiligen Vortrag des Organisationsberaters Bernhard Krusche.

Zum anderen wurde intensivst über die Zusammenarbeit – oder eben auch Abgrenzung – zu Musikhochschulen diskutiert.

Alle anwesenden Akademien haben mehr oder weniger ausgeprägte Kontakte zu Hochschulen. Dies aber auf eine systematische und intensivere Ebene zu transferieren, ist durchaus möglich, wie das Gespräch mit dem Vorsitzenden der Rektorenkonferenz der Deutschen Musikhochschulen Herrn Prof. Dr. Heinrichs ergab. Während die Hochschulen den Bereich der Fort- und Weiterbildung als veritables Geschäftsfeld neu entdecken und damit durchaus zu einer Konkurrenz für Musikbildungsstätten werden können, werfen die Akademien die intensive Atmosphäre ihrer Häuser durch die Verbindung von Leben und Arbeiten in die Waagschale.

Die häufige Nutzung von Musikakademien durch Instrumentalklassen namhafter Professoren legt darüber beredtes Zeugnis ab. Sich hier aufeinander zuzubewegen und möglicherweise Veranstaltungen der Musikakademien über credit-points nach den Bestimmungen der Bologna-Vereinbarungen im Hochschulsektor anzuerkennen, sind weitere künftige Aufgaben, denen sich alle mit Elan stellen wollen. Kulturell wurde das Treffen des Arbeitskreises von jungen Künstlern umrahmt, die sich in einem durch die Freiwilligen im sozialen Jahr/Kultur organisiertes Kleinkunst-Festival hervorgetan hatten. Es wurden höchst professionelle Darbietungen im Bereich Sänger/Songwriter, Marimbaphon-Solopräsentation und Poetry geboten. Nicht minder beeindruckend war das seit 2009 umgesetzte Konzept einer regional orientierten Bio-Versorgung, angeschlossen an die „slow food“-Bewegung. Hier wird der Nutzer der Musikakademie Weikersheim in seiner Gesamtheit in den Blick genommen – gerade für Kinder und Jugendliche ein beispielhafter Ansatz.

Das nächste Treffen des Arbeitskreises findet im Februar 2012 in Wolfenbüttel sowohl an der Bundes­akademie wie auch an der Landes­musikakademie statt.

Für den Arbeitskreis Joachim Litty, Landemusikakademie Berlin/Sprecher

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