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^Stefan Schäfer und  Juliane Bruckmann, Kontrabass  (PAK Deutschland). Fotos: Ch. Wentscher-Helpenstein
^Stefan Schäfer und Juliane Bruckmann, Kontrabass (PAK Deutschland). Fotos: Ch. Wentscher-Helpenstein
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„Wie schön dich wiederzusehen“

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Der ESTA Kongress der Sektion Deutschland 2021 an der Landesmusikakademie Hamburg
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Der 2020 pandemiebedingt abgesagte Kongress konnte zur Freude aller 100 zugelassenen Teilnehmer*innen (das strenge Hygienekonzept lies eine höhere Teilnehmerzahl nicht zu) vom 22.–24.10.2021 an der Landesmusikakademie Hamburg in den Räumlichkeiten der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg stattfinden. Eine große Freude für Streicherkolleg*innen aus ganz Deutschland!

Erstmalig fand der diesjährige ESTA-Kongress in einer Kooperation mit der PAK Deutschland e.V. (Pädagogische Arbeitsgemeinschaft Kontrabass) statt. Die PAK Deutschland bündelt auf ihrer Homepage die Erfahrungen und die Arbeit der bereits regional existierenden PAKs und ist somit ein weiteres Forum für an einem Austausch interessierte Kontrabass-Pädagog*innen.

Der erste Tag bot allen die Möglichkeit, unter „Anspruch und Wirklichkeit“ im World-Café über die eigenen Wahrnehmungen unseres beruflichen Umfelds ins Gespräch zu kommen, diese in der gemeinsamen Kaffeepause zu vertiefen um dann in die Workshoparbeit einzusteigen. Zum Ausklang des Abends gestalteten die „Jungen Streicher Hamburg“, ein Kammerorchester der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg mit deren Schülerinnen und Schülern das Eröffnungskonzert. Unter der Leitung von Barbara Kuhnlein stand neben Werken von J.S. Bach und W.A. Mozart auch Gustav Holst auf dem Programm. Voller Spielfreude musiziert, war die Jig aus der St.Paul’s Suite eindeutig der musikalische Höhepunkt des Abends. Ein inhaltlicher Kongress-Schwerpunkt lag seit der konzeptionellen Vorarbeit  vor 2 Jahren auf den Workshops zur Bogentechnik.

Noch in Osnabrück 2019 hatte der amtierende Präsident Albrecht Winter gemeinsam mit dem Vorstand und unter Einbeziehung der Wünsche des Kollegiums des Fachbereichs Streicher der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg ein sehr praxisorientiertes Workshop-Programm entwickelt. Danke dafür auch noch einmal von meiner Seite.

Durch die Kooperation mit der PAK konnten diese Workshops nicht nur für Violine, Viola (Ulrike Abdank, Agnes Stein v. Kamienski, Elisabeth Weber, Albrecht Winter), und Violoncello (Gabi Scheungraber, Holger Best, Stephan Braun) sondern mit Michelle O´Reilly, Juliane Bruckmann, Anna Stelzner und Ulrich Schneider auch für Kontrabass professionell besetzt werden.

Mit der Wahl von Ulrich Schneider (Ansprechpartner PAK NRW) als Beisitzer in den Vorstand der ESTA eV. Sektion Deutschland wird es auch zukünftig zu einem engeren Austausch und einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen diesen Verbänden für Streicherpädagog*innen kommen.

Längst hat sich die ESTA der Körperarbeit zur Erhaltung der Musiker*innen-Gesundheit zugewandt und so wurden die Angebote „Den Dreh rauskriegen“, belebende Warm-Up Einheiten in Stand und Sitz, „Strech & Relax“ und eine „Drop In“- Session von und mit  Tatjana Kukoc sehr bewusst angenommen.

Zu den Fachvorträgen

Im Plenum waren auch in diesem Jahr hochkarätige Fachvorträge zu erleben. Der Bogen spannte sich von „Improvisation am Streichinstrument“ mit Stephan Braun über „Auf dem Bass ist alles anders“ mit Stefan Schäfer weiter zu „Von leeren Saiten zum Vortragsstück“ mit Ulrike Abdank, „Russische Schule“ mit Antonia Preuß bis hin zu „Lampenfieber adé“ mit Marion Leleu. Hier schließt sich der Kreis zur Köperarbeit, denn Frau Leleu gab mit ihrem Beitrag Einblicke in die Methode der Klopfakupressur.

Einzig das Podiumsgespräch mit Prof. Klaus Hertel zum Thema der instrumentalen Frühförderung in der DDR konnte nicht stattfinden. Aber dafür hatte Siegfried Hannes Pöllmann sehr aussagekräftige und emotionale Einspielungen vorbereitet, die von zwei ehemaligen Schülerinnen und einem Schüler live mit Kommentaren versehen wurden. Natürlich ist ein persönliches Gespräch mit diesem großartigen Pädagogen so nicht und schon gar nicht leicht zu ersetzen, aber interessante Einblicke und erfrischende Kommentare ließen diese 90 Minuten doch sehr kurzweilig vergehen. Was wäre ein ESTA Kongress ohne die Möglichkeit, Noten und Fachliteratur zu stöbern oder beim Instrumentenbauer mal eben seinen Bogen neu behaaren zu lassen? Auch diese Wünsche konnten erfüllt werden und der Dank dafür gilt dem Musikforum Demond und der Mastri GmbH München.

Vielen von den Teilnehmer*innen wird dieser Kongress sicher neue Anregungen, gute Gespräche und hoffentlich auch Lust auf weitere persönliche Treffen in dieser Runde gegeben haben und so heißt es „Herzlich willkommen“ zum nächsten ESTA Kongress vom 21.–23.10.2022 in Magdeburg!

Annekatrin Piech, Leitung der LMA Hamburg, www.landesmusik­akademie-hamburg.de

 

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