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1.12.: musikschul-presseschau +++ musikschule

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Dormagen: Klares Bekenntnis zur Städtischen Musikschule +++ Horb: Schon bei Kindern im Vorschulalter Interesse für die Musik wecken +++ Kinderkonzerte bei den Stuttgarter Philharmonikern: "Kinder werden oft unterfordert"

Dormagen: Klares Bekenntnis zur Städtischen Musikschule
Dormagen - Der Bestand der Städtischen Musikschule ist nicht gefährdet. Zunächst der Kulturausschuss, Donnerstag Abend dann der Hauptausschuss des Rates gaben einstimmige Bekenntnisse für den Erhalt der städtischen Einrichtung ab. Teile der Politik und der Verwaltung hatten eine Verlagerung auf private Angebote gefordert. Allerdings wird der Zuschussbedarf durch Einsparungen und Gebührenerhöhungen verringert.
Genau 825.500 Euro soll die Stadt und damit den Steuerzahler im kommenden Jahr die Städtische Musikschule an der Langemarkstraße kosten. "Zu viel", meint FDP-Vorsitzender Johannes Kinna, sagen in einer missverständlichen Äußerung SPD-Vorsitzender Heinz Hilgers und Technischer Beigeordneter Hans-Dieter Schwarz in einem gestern als "privat" eingestuften Gespräch. Doch die breite Mehrheit der Verwaltung und der Politik wollen den Bestand der Musikschule nicht antasten. Sie gaben in der Sitzung des Hauptausschusses Donnerstag Abend eine einstimmige Bestandsgarantie für die Einrichtung.
Bürgermeister Reinhard Hauschild: "Rat und Verwaltung der Stadt Dormagen garantieren den Fortbestand der Städtischen Musikschule." SPD-Fraktionschef Robert Krumbein relativierte die Hilgers-Äußerung; FDP-Ratsmitglied Jürgen Müller betonte, die ablehnende Haltung komme von einem Teil des FDP-Vorstands. Nahezu ebenso deutlich hatte auch der Kulturausschuss am Abend zuvor seine positive Haltung zur Musikschule ausgedrückt. Dort hatte Eltern-Vertreterin Edith Zieskoven an die Ausschussvorsitzende Martina van Bömmel-Wegmann (CDU) eine Liste mit insgesamt 550 Unterschriften für den Erhalt der Einrichtung übergeben.
In der Sitzung des Hauptausschusses hatte Bürgermeister Reinhard Hauschild leidenschaftlich für den Erhalt der Einrichtung plädiert: "Die Städtische Musikschule hält eine ganze Reihe von Angeboten vor, die einzigartig sind und nur an dieser Einrichtung bestehen." Dazu zählte er beispielsweise die hohe Qualifikation der Lehrer, die Gebührenermäßigungen für Familien bis zum kostenlosen Unterricht bei sozial Schwachen, die günstige Ausleihe von Instrumenten, die Ensemblearbeit, die Bereicherung des städtischen Kulturlebens mit Konzerten und Musik-Projekten und vieles andere mehr. Der Ausschuss hob auch die Bedeutung der Schule als ungemein wichtigen Standortfaktor für Unternehmensansiedlungen hervor.
Ein besonderer Aspekt ist die Arbeit mit Behinderten, die in Briefen an die Redaktion immer wieder herausgestellt wird. So von Manuela Bremshey-Wilhelm: "Als Mutter eines behinderten Kindes bin ich ganz besonders auf die Musikschule Dormagen angewiesen. Nur hier erhalten auch Menschen mit Behinderungen geduldig Unterricht - und das mit sehr guten Lernergebnissen." Die Schließung der Musikschule helfe zwar vordergründig Kosten im Etat sparen, auf der anderen Seite werden aber weitere Gelder im sozialen Bereich fällig. Allerdings muss auch die Musikschule dem Sparkonzept mit einigen Einbußen Tribut zollen.
Die Verwaltung machte deutlich, dass von einem angeblichen Defizit von 1,3 Millionen Euro keine Rede sein könne. Im Haushaltsentwurf 2003 lag der Zuschussbedarf bei 943.000 Euro, ist dann in der Sitzung des Kulturausschusses noch einmal deutlich auf 825.500 Euro verringert worden. Möglich war diese neuerliche Einsparung nach Angaben des Fachbereichsleiters Kultur, Heinz Pankalla, "weil die Stadt jetzt die tariflichen Möglichkeiten voll ausnutzt".
Darüber hinaus werde ein Teil des ausscheidenden Personals nicht mehr ersetzt, die Schüler auf andere Lehrer verteilt, ein Schritt, der nach Angaben von Schulleiterin Bärbel Hölzing "zwar sehr schwierig, aber machbar" ist. Die Lehrerkonferenz hat Anfang des Monats zugestimmt. Zum Zweiten werden aber auch die Gebühren der Musikschule zum Teil deutlich angehoben. Die meisten Eltern, so scheint es, sind offenbar bereit, diese höheren Gebühren, die auf den Monat umgerechnet meist nur Cent- oder geringe Eurobeträge ausmachen, hinzunehmen.
Von Chris Stoffels
Quelle: ngz online,
http://www.ngz-online.de/ngz/news/dormagen/2002-1129/musikschule.html

Schon bei Kindern im Vorschulalter Interesse für die Musik wecken
Horb. Ein ganz neues Ausbildungskonzept hat der Fachbereich Musik erstellt, das bereits Kinder im Vorschulalter ansprechen soll und diese dann bis hin zur aktiven Musikgestaltung, zum Beispiel in den Reihen der Horber Stadtkapelle, begleiten kann.
Die musikalische Ausbildung beginnt auf Wunsch der Eltern bereits im Vorschulalter mit der musikalischen Früherziehung, in der die Kinder durch eine Musikpädagogin spielerisch erste Kontakte mit der Musik erhalten.
Schwerpunkte und musikalische Ziele der Früherziehung sind Sing- und Sprechschulung, Hör- und Rhythmikerziehung, Kennenlernen musikalischer Grundbegriffe und elementares Instrumentalspiel mit Orff\'schen Instrumenten. Die allgemeinerzieherischen Ziele sind unter anderem Gedächtnisschulung, Förderung der Konzentration, Entwicklung von Selbstvertrauen und Schulung der Grob- und Feinmotorik. Diese Phase der Ausbildung ist nach zwei Jahren abgeschlossen.
Die Ausbildung wird in der Blockflötengruppe fortgesetzt. Hier sollen die Kinder im Alter zwischen sechs und acht Jahren ein Blasinstrument kennenlernen und gemeinsam mit anderen einfache Melodien einüben und spielen. Die Teilnahme an der Früherziehung ist nicht Voraussetzung für die Aufnahme in die Flötengruppe.
Nach etwa zwei Jahren wechselt das Kind auf ein vereinseigenes Blasinstrument. Die Instrumentenwahl richtet sich nach Begabung und Fähigkeit des Kindes, aber auch nach dem Bedarf im Orchester. Gleichzeitig kann das Kind in den Unterricht an der Städtischen Musikschule wechseln. Je nach Leistungsstand spielt das Kind in der Jugendkapelle des Vereins mit.
Der Musikverein lädt interessierte Eltern am Montag, 2. Dezember, um 19.30 Uhr zu einem Informationsgespräch in den Probenraum der Stadtkapelle im Finanzgebäude ein.
Quelle sw online: http://www.swol.de/link/go/swol/zw/owa/pnews3.einzeln?menuepfad=1653/16…
=/zw/owa/pnews3.ticker%3fRegion=34%26sparte=-1%26sportart=-1%26Ort=-1%26Cnt=10%26Offset
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Michael Gohls Kinderkonzerte bei den Philharmonikern: "Kinder werden oft unterfordert"
Musik, sagt Michael Gohl, ist wie Nahrung: Sie muss gut sein, und sie muss gut zubereitet werden. Vor allem für Kinder. Der Schweizer Klarinettist, Dirigent und Chorleiter, der seit drei Jahren eine eigene Musikschule leitet, gilt als Spezialist auf dem Gebiet der Musikvermittlung. Bei den Stuttgarter Philharmonikern beerbte Michael Gohl seinen eigenen Vater: Seit Mitte der 90er Jahre konzipiert und leitet er einen Großteil der Kinder- und Familienkonzerte im Gustav-Siegle-Haus.
Da steht er auch jetzt, umringt von Kindern des Zürcher Kinder- und Jugendtheaters Metzenthin. "Zauberklang und Tonsalat" ist das "Musiktheater für kleine und große Leute ab 5 Jahren" übertitelt. Tatsächlich wird hier nicht nur Musik gespielt, sondern auch getanzt. Und es sind Kinder auf der Bühne, die sich mit dem Dirigenten unterhalten: darüber etwa, wie sich (bei Steve Reich) die Bewegungen der Instrumentengruppen gegeneinander verschieben, wie einen die Klänge bei Schostakowitsch oder bei Eric Satie träumen lassen können. Corinne Roos und Sara Dorigo haben Inszenierung und Choreografien mit den beteiligten Kindern entworfen; man spürt, wie viel Arbeit in der Produktion steckt, die an diesem Wochenende fünfmal über die Bühne geht und fünfmal komplett ausverkauft ist.
Michael Gohls Konzepte mit ihrem einführenden ersten und einem zweiten Teil, bei dem sämtliche Stücke fortlaufend gespielt und dazu noch visualisiert werden, sind in Stuttgart mittlerweile institutionalisiert. Grund- und Vorschulkinder sind das Zielpublikum: Sie erleben hier - ebenso übrigens wie manche ihrer Eltern - ihren ersten Kontakt zur Klassik.
Dabei geht es Gohl darum, Kinder an das Ganze der großen Orchesterliteratur heranzuführen: "Es gibt in jeder Epoche Werke, die eine tiefere Schicht in Kindern treffen: archetypische Gefühle von Angst, Freude, Trauer oder Wut. Solche Stücke suche ich und stelle sie so zusammen, dass sich eine Geschichte ergibt." Die Bilder halten die jungen Zuschauer bei der Stange, dominieren aber nicht ausschließlich - "damit die Musik verstärkt wird, nicht zugekleistert". Und damit das junge Publikum am Ende nicht nur Visualisierungen, sondern auch Klänge mit nach Hause nimmt.
"In der Musikerziehung", sagt Michael Gohl, "werden die Kinder heute immer mehr unterfordert, weil alle meinen, nur noch ihrem Geschmack entsprechen zu dürfen." Natürlich sollen die Kinderkonzerte der Philharmoniker unterhaltend sein - "aber nicht verdummend". "Es geht", ergänzt der Dramaturg Albrecht Dürr, "immer um den Gehalt der Musik." Zumindest ein Zehnjähriger auf der Bühne findet das "echt cool".
Susanne Benda
Quelle: Stuttgarter Nachrichten: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/327503?_sucht…