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12.12.: kulturelle bildung aktuell +++ museum und austellung

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Pei-Museumsneubau in Berlin wird im Mai eröffnet +++ Haus der Geschichte zeigt Riefenstahl-Schau


Pei-Museumsneubau in Berlin wird im Mai eröffnet
Berlin (ddp-bln). Mit einer großen Ausstellung zur «Idee Europa» wird am 23. Mai 2003 der Neubau des Deutschen Historischen Museums (DHM) in Berlin eröffnet. Bereits zuvor soll das leere Gebäude des Stararchitekten I. M. Pei nahe dem Boulevard Unter den Linden für ein Wochenende dem Publikum offen stehen, sagte DHM-Generaldirektor Hans Ottomeyer am Mittwoch in Berlin. Bei den mehrjährigen Bauarbeiten für das Gebäude, das 2700 Quadratmeter Ausstellungsfläche für wechselnde Präsentationen bieten wird, sei man im vorgesehenen Kostenrahmen von rund 50 Millionen Euro geblieben.
Dagegen wird die Wiederherstellung des benachbarten Zeughauses - Hauptsitz des DHM - um drei Millionen Euro teurer als geplant und gut 23 Millionen Euro kosten. Diese Arbeiten sollen 2004 abgeschlossen werden. Erst dann kann auch die Dauerausstellung zur deutschen Geschichte eröffnet werden.
Rund 500 Exponate, darunter kostbare Leihgaben aus aller Welt, werden in der chronologisch geordneten Europa-Schau im Pei-Bau 2000 Jahre Geschichte des Kontinents nachzeichnen. Die Ausstellung mit dem Untertitel «Entwürfe zum \'Ewigen Frieden\'» stehe zugleich für den Anspruch des Hauses, «deutsche Geschichte immer im europäischen Kontext zu vermitteln», sagte Ottomeyer. Parallel zeigt das Haus zur Eröffnung eine Ausstellung über Museumsbauten von I. M. Pei.

Haus der Geschichte zeigt Riefenstahl-Schau
Bonn (ddp). Das Haus der Geschichte in Bonn widmet der deutschen Regisseurin Leni Riefenstahl eine Ausstellung. Von Freitag bis zum 2. März sind über 300 Exponate zum Leben und Werk der bekanntesten und auch umstrittesten deutschen Filmemacherin zu sehen, wie ein Museumssprecher am Donnerstag in Bonn mitteilte. Schwerpunkt ist das Spannungsfeld zwischen ihren künstlerischen und politischen Verflechtungen während des Nationalsozialismus.
Bis heute gelten Riefenstahls Filme «Triumph des Willens» über den Nürnberger NSDAP-Parteitag 1934 sowie der Zweiteiler über die Olympischen Spiele von 1936 in Berlin als ihre berühmtesten wie zugleich zwiespältigsten Werke. In der Schau sind außerdem zum ersten Mal Werbemittel aus ihrer kurzen Karriere als Tänzerin sowie Arbeitsgeräte aus dem Schneideraum zu sehen.
Das Fotoalbum eines deutschen Soldaten erinnert an Riefenstahls Zeit als Kriegsberichterstatterin in Polen. In den 60er Jahren gelang Riefenstahl ein Neuanfang mit Fotografien von den Nuba, einem bis dahin von der Zivilisation noch weitgehend unberührten sudanesischen Volksstamm. In den 70er Jahren entdeckte sie für sich die Unterwasserfotografie als neues Betätigungsfeld.
Erst kürzlich musste Riefenstahl auf öffentlichen Druck eingestehen, dass sie für die während der Nazi-Diktatur gedrehten Filme Sinti und Roma aus Konzentrationslagern in Komparsenrollen eingesetzt hatte.
http://www.hdg.de