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Stellen der Geisteswissenschaften an der Hamburger Universität sollen halbiert werden +++ Hochschulen droht Klagewelle +++ Uni Jena erwägt Schließung von Studienbereichen

Stellen der Geisteswissenschaften an der Hamburger Universität sollen halbiert werden
Der amerikanische Philosoph Richard Rorty hat sich in der "FAZ" entsetzt darüber geäußert, dass die Stellen der Geisteswissenschaften an der Hamburger Universität halbiert werden sollen. Eine Kommission unter der Leitung von Klaus von Dohnanyi hatte dies empfohlen, weil sie in Hamburg den Bedarf an Absolventen geisteswissenschaftlicher Studiengänge entsprechend gering einschätzt. Rorty sieht darin einen erheblichen Eingriff in die universitäre Autonomie. Er befürchtet zudem ein Absinken der Lehrqualität höherer Schulen auf das Niveau amerikanischen Unterrichts. Deutsche Geisteswissenschaftler seien besser ausgebildet als amerikanische, so Rorty. Dass es in den USA einige der besten Universitäten gebe, liege daran, dass im Nationalsozialismus deutsche Geisteswissenschaftler nach Amerika flüchteten. Rorty war Gastprofessor in Hamburg und lehrt in Stanford.
Quelle: 3sat

Hochschulen droht Klagewelle
Mit der Einführung der Juniorprofessur hat die Bundesregierung ihre Kompetenzen überschritten. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts sind derartige Verträge verfassungswidrig. Diese befristeten Arbeitsverträge für wissenschaftliche Mitarbeiter und Juniorprofessuren wurden außer Kraft gesetzt. Nun fürchten die Hochschulen eine Klagewelle Betroffener.
Den Thüringer Hochschulen droht möglicherweise eine Klagewelle durch wissenschaftliche Mitarbeiter mit befristeten Arbeitsverträgen. Thomas Voss vom Landesverband der Gewerkschaft ver.di sagte MDR 1 RADIO THÜRINGEN, sämtlichen befristeten Arbeitsverträgen der letzten zweieinhalb Jahre fehle die Rechtsgrundlage. Betroffen seien Hunderte Wissenschaftler im Freistaat. Bundesweit wären es Tausende.
Hintergrund ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach diese Juniorprofessuren verfassungswidrig sind. Da die Richter die gesamte Novelle des Hochschulrahmengesetzes außer Kraft setzten, entfällt nach Expertenmeinung nun die Grundlage zur Befristung vieler Arbeitsverhältnisse an den Hochschulen. In der 5. Novelle des Hochschulrahmengesetzes waren weit reichende Änderungen zur Zulässigkeit und Gesamtdauer von Befristungen fest geschrieben. Unter anderem sollte eine personenbezogene Höchstbefristungsdauer eingeführt werden.
Der Sprecher des Wissenschaftsministeriums Baer sagte dem MDR, sollten die Mitarbeiter tatsächlich vor Gericht gehen, dann wären die Hochschulen "auf Jahre hinaus ein Stück handlungsunfähig". Es wäre fatal, wenn so Stellen für Nachwuchsforscher blockiert würden. Derzeit berate das Ministerium noch über das weitere Vorgehen.
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/1564905.html

Uni Jena erwägt Schließung von Studienbereichen
Der Universität Jena droht offenbar die Schließung einiger Institute. Rektor Karl-Ulrich Meyn sagte, bei immer weiter sinkenden Zuschüssen des Landes, sei es unvermeidlich Prioritäten zu setzen. Daher müsse auch über die Schließung von Studienbereichen gesprochen werden, die langfristig wenig Erfolgschancen haben. Eines der betroffenen Institute könnte die Pharmazie sein.
Bei der Zahl der Studenten sieht Meyn die Obergrenze längst erreicht. An der Universität Jena studieren zurzeit mehr als 20.000 Studenten. Jena könne sich nur als Forschungsuniversität behaupten. Meyn sprach sich aber auch gegen Studiengebühren aus. Diese würden nur vor einem Studium abschrecken. Dabei brauche Deutschland viel mehr Studenten. Kritik äußerte der Rektor an der Landesregierung. Die Autonomie der Hochschulen existiere nur auf dem Papier.
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/1564909.html