Banner Full-Size

27.2.: kulturelle bildung aktuell +++ kulturelle bildung

Publikationsdatum
Body

Berlin: Erste «Lernwerkstatt Museum» für Kinder wird eröffnet +++ Saarbrücken: Zeitungen sollen neue Rechtschreibung befolgen +++ Berlin: Springer-Verlag prüft Korrektur der Rechtschreibreform +++ Die Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung


Berlin: Erste «Lernwerkstatt Museum» für Kinder wird eröffnet
Berlin (ddp-bln). Die Staatlichen Museen zu Berlin eröffnen am Montag die erste «Lernwerkstatt Museum». Das kostenlose Bildungsangebot in der Gartenstadt Atlantic im Wedding richtet sich an Kinder im Alter von vier bis acht Jahren, wie ein Sprecher sagte. Die Mädchen und Jungen sollen in der Lernwerkstatt angeregt werden, sich selbst als Forscher und Entdecker zu betätigen. Angestrebt wird nach Worten des Sprechers eine intensive Zusammenarbeit vor allem mit Kitas und Schulen, die einen hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund haben.
Die «Lernwerkstatt Museum» befindet sich in der Heidebrinker Straße 18. Kitas und Schulen können sich unter der Telefonnummer 266 36 79 über die Einrichtung informieren.

Saarbrücken: Zeitungen sollen neue Rechtschreibung befolgen
Saarbrücken (ddp). Der saarländische Bildungsminister Jürgen Schreier (CDU) fordert eine einheitliche Rechtschreibung in den deutschen Tageszeitungen. Zugleich kritisierte er die Blätter, die an der alten Schreibweise festhalten. «Das kann so nicht bleiben«, sagte Schreier der »Saarbrücker Zeitung« (Montagausgabe). Er forderte die Zeitungen auf, die neuen Rechtschreibregeln zu übernehmen.
»Die Zeitungen haben durch ihre ausführliche Berichterstattung über die Schreibreform auch großen Anteil an den Veränderungen zum Guten. Nun müssen sie aber Verantwortung übernehmen und den Empfehlungen des Rechtschreibrats zur neuen Rechtschreibung folgen», sagte Schreier.
Nach rund einjähriger Arbeit will der Rat für deutsche Rechtschreibung am Montag in Berlin seine Empfehlungen zur Korrektur der Rechtschreibreform an die Kultusministerkonferenz (KMK) übergeben. Die KMK muss entscheiden, ob die Empfehlungen zum neuen Schuljahr ab 1. August umgesetzt werden.

Berlin: Springer-Verlag prüft Korrektur der Rechtschreibreform
Berlin (ddp). Die Axel Springer AG prüft die vom Rat für deutsche Rechtschreibung vorgelegten Empfehlungen zur Änderung der Rechtschreibreform. Eine Übernahme der Regeln stehe aber noch nicht fest, sagte eine Sprecherin in Berlin. Es gehe jetzt darum zu testen, ob mit diesen Änderungsvorschlägen eine «einheitliche reformkonforme Rechtschreibung» in den Zeitungen und Zeitschriften sowie den Onlinemedien des Verlages gewährleistet werden könne. Eine Entscheidung zur Rechtschreibung in den Springer-Medien erfolge aber erst nach der Beschlussfassung zu den Änderungsempfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung durch die Kultusministerkonferenz (KMK) voraussichtlich im März, betonte die Sprecherin.
Der Schwerpunkt der Korrekturvorschläge liegt im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung. Demnach sollen wieder mehr Verben zusammengeschrieben werden, wie etwa «heilig sprechen» und «fertig machen». Bei der Silbentrennung schlägt der Rat vor, auf die Abtrennung von einzelnen Vokalbuchstaben, wie in «E-sel», zu verzichten. Sinnentstellende Trennungen wie «Spargel-der» oder «Urin-stinkt» sollen rückgängig gemacht werden. Die Abtrennung des «ck» wie in «Da-ckel» bestätigte der Rat hingegen. Außerdem schlägt der Rat Korrekturen bei der Groß- und Kleinschreibung vor, wobei es sich lediglich «um einzelne Fälle» handelt.

Die Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung
Berlin (ddp). Die Kultusministerkonferenz (KMK) entscheidet während ihrer Sitzung am Donnerstag und Freitag in Berlin über die Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung zur Korrektur der Rechtschreibreform. Die 1996 beschlossene Reform war im August in allen Ländern außer Bayern und Nordrhein-Westfalen in Kraft getreten - zumindest zum größten Teil. Außen vor blieben die strittigen Punkte Getrennt- und Zusammenschreibung, Silbentrennung und Zeichensetzung. Dazu liegen nun die Vorschläge des Rates vor:

GETRENNT- UND ZUSAMMENSCHREIBUNG: Künftig soll wieder mehr zusammen geschrieben werden. So soll es der Sinngebung entsprechend wieder «eislaufen», «leidtun» und «krankschreiben» statt «Eis laufen», «Leid tun» und «krank schreiben» heißen. Bei Wortkombinationen von zwei Infinitiven wie «stehen bleiben» oder «liegen lassen» soll es künftig möglich sein, entweder die Wörter zusammen oder getrennt zu schreiben.

SILBENTRENNUNG: Es soll keine Abtrennung von Einzelbuchstaben mehr geben - wie bei «E-sel» oder «A-bend». Zudem sollen sinnentstellende Trennungen rückgängig gemacht werden: So soll Urinstinkt nicht mehr «Urin-stinkt» und Analphabet nicht mehr «Anal-phabet» getrennt werden dürfen. Bei der Trennung von Wörtern mit «ck» soll die Reformlösung beibehalten werden. Es hieße damit weiter «Da-ckel» statt wie früher «Dak-kel».

ZEICHENSETZUNG: Der Rat schlägt vor, wieder mehr Kommata zu setzen, damit Sinneinheiten leichter durchschaubar werden. So soll etwa in dem Satz «Der Mann schlug die Orgel, und seine Frau backte Kuchen» nun zwingend das Komma gesetzt werden.

GROß- UND KLEINSCHREIBUNG: Feste Begriffe sollen künftig groß geschrieben werden. Damit hieße es «Große Koalition» und «Schwarzer Kontinent» statt «große Koalition» und «schwarzer Kontinent». Zusammengesetzte Begriffe wie «Pleite gehen» oder «Bankrott machen» sollen wieder klein und zusammen geschrieben werden, wenn dies - wie hier - dem Sprachgebrauch entspricht. Das klein geschriebene «du» in Briefen soll auch wieder groß geschrieben werden können.