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Thüringen: CDU-Fraktion will Entwurf für Bibliotheksgesetz vorlegen +++ Leipzig/Frankfurt: Nationalbibliothek erforscht Entsäuerung von Büchern
Thüringen: CDU-Fraktion will Entwurf für Bibliotheksgesetz vorlegen
Erfurt (ddp-lth). Die CDU-Landtagsfraktion will einen Entwurf für ein Bibliotheksgesetz vorlegen. Das Gesetz solle die Rechtsverhältnisse der rund 280 öffentlichen Bibliotheken in Thüringen regeln, sagte CDU-Wissenschaftspolitiker Jörg Schwäblein am Mittwoch in Erfurt. Das Vorhaben solle noch vor der parlamentarischen Sommerpause verabschiedet werden. Schwäblein betonte, das voraussichtlich erste Bibliotheksgesetz in Deutschland werde dem Kulturland Thüringen gut zu Gesicht stehen.
Der Entwurf enthält den Angaben zufolge Bestimmungen zur Bibliotheksfinanzierung und -förderung sowie zur allgemeinen Zugänglichkeit aller öffentlichen Bibliotheken. Außerdem sollen die Belegexemplarregeln für Gedrucktes und digital Publiziertes erweitert werden. Entscheidend sei zudem, dass die Bibliotheken als institutionalisiertes Gedächtnis, als Stätten der Kultur und des Lernens sowie als Informationsquellen ein eigenes rechtliches Fundament erhielten, sagte Schwäblein.
SPD und Linke kritisierten die Initiative der Christdemokraten. SPD-Kulturpolitiker Hans-Jürgen Döring sagte, der Gesetzesentwurf sei nicht mehr als ein erster Schritt und bleibe weit hinter den Erwartungen von Fachleuten zurück. Die langfristige Finanzierung der Bibliotheken werde in dem CDU-Entwurf nicht sichergestellt, sagte Döring. Ähnlich äußerte sich auch Linke-Kulturpolitikerin Birgit Klaubert. Das Land trage eine besondere Verantwortung für seine öffentlichen Bibliotheken auch in finanzieller Hinsicht, betonte sie.
Leipzig/Frankfurt: Nationalbibliothek erforscht Entsäuerung von Büchern
Leipzig/Frankfurt am Main (ddp). Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) will mit einem Forschungsprojekt neue Erkenntnisse über die Entsäuerung von Büchern gewinnen. In dem mit knapp 125 000 Euro geförderten Programm soll die Langzeitwirkung von Entsäuerungsverfahren geprüft werden, wie die Deutsche Nationalbibliothek am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte.
Massenentsäuerungsverfahren werden seit den 90er Jahren eingesetzt, um den säurebedingten Papierabbau in Büchern zu verhindern. Dabei werden die Bücher mit einer speziellen Flüssigkeit behandelt und anschließend gefriergetrocknet. Für das neue Forschungsprojekt bedient sich die DNB ihrer eigenen Bestände aus Frankfurt und Leipzig sowie aus der Staatsbibliothek zu Berlin - insgesamt rund 350 Tonnen Bücher.
Die Deutsche Nationalbibliothek hat ihren Sitz in Leipzig, Frankfurt und Berlin. Sie war 1912 in Leipzig gegründet worden und sammelt jede seit 1913 veröffentlichte deutschsprachige Publikation. Jeder Verlag ist gesetzlich verpflichtet, der DNB zwei Exemplare jeder Neuerscheinung zur Verfügung zu stellen. In den Leipziger Archiven lagern mehr als 14 Millionen Medien, die gesamte DNB verfügt über 23,5 Millionen.
http://www.d-nb.de