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Bibliotheks-Weltkongress soll internationale Kooperationen stärken +++ Staatsbibliothek lädt in ihre Schatzkammern
Bibliotheks-Weltkongress soll internationale Kooperationen stärkenBerlin (ddp). Unter dem Motto «Bibliothek als Portal: Medien - Information - Kultur» sind in Berlin rund 4000 Fachleute zum 69. Weltkongress des Internationalen Verbandes der bibliothekarischen Vereine und Institutionen (IFLA) zusammengekommen. Bis zum 9. August nehmen sie an rund 880 Vorträgen, Workshops und Seminaren teil. Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) bezeichnete Bibliotheken am Montag bei der Eröffnung laut vorab veröffentlichtem Manuskript als «Zentren des Wissens und der Wissensermittlung». Sie ermöglichten den Menschen «freien Zugang zu einer Vielfalt an Informationen, Meinungen und Ideen».
Auf dem Kongress beschäftigen sich Bibliothekare aus fast 140 Ländern unter anderem mit dem Aufbau einer Bibliotheksinfrastruktur nach dem Krieg im Irak und mit Aids-Aufklärung in Afrika. Weitere Themenschwerpunkte sind «Medienmanagement im Wandel», «Stärkung der Informationsinhalte» und «Einstehen für Kultur und menschliche Werte».
Weiss lobte die Arbeit der deutschen Bibliotheken. Sie seien längst «auf dem Weg in ein bibliothekarisches Europa». Der Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände (BDB), Georg Ruppelt, betonte, Deutschland sei mit einem «höchst effektiven Bibliotheksnetz gesegnet». Mit seinen rund 5250 öffentlichen Bibliotheken könne Deutschland einen Beitrag zur «Bildung und zum Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen leisten». Der Kongress solle Impulse geben, die internationale Zusammenarbeit «in Frieden und Kollegialität» zu stärken.
Veranstalter des Weltkongresses im Internationalen Congress Centrum ist die BDB. Der Kongress findet nach dem Zweiten Weltkrieg nach München 1956 und 1983, Frankfurt am Main 1968 und Leipzig 1981 zum fünften Mal in Deutschland statt.
Staatsbibliothek lädt in ihre Schatzkammern
Berlin (ddp-bln). Die Berliner Staatsbibliothek gewährt ab heute Einblick in ihre Schatzkammern historischer Drucke. In der Ausstellung «Ex Bibliotheca Regia Berolinensi - Galaxie des Wissens» werden schöne und rare Bücher aus fünf Jahrhunderten in moderner Form präsentiert, wie eine Sprecherin sagte. Nicht hinter Glaskästen, sondern virtuell und multimedial auf CD-ROM, an Terminal-Installationen und im Internet können die Kostbarkeiten bewundert werden.
Videosequenzen, Tondokumente, interaktive Funktionen und Detailansichten ermöglichen eine Entdeckungsreise durch den drei Millionen Bände umfassenden historischen Druckschriftenbestand. Vom Plakatdruck der 95 Thesen Martin Luthers bis zu Reklame-Entwürfen der 20er und 30er Jahre, vom handkolorierten Pergamentdruck bis zur Tarnschrift aus dem Zweiten Weltkrieg reicht die Palette der Exponate.
Einführungen und Kommentare zur Entwicklung der Staatsbibliothek und zu den 16 Sondersammlungen der Abteilung Historische Drucke machen die Multimedia-Präsentation nach den Worten der Sprecherin zu einem Gesamt(kunst)werk. Dieses ist Interessierten sowohl an den Standorten der Bibliothek Unter den Linden 8 und Potsdamer Straße 33 als auch am heimischen PC zugänglich (www.galaxie-des-wissens.de).