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Berlin (ddp-bln). In einer langen Nacht mit Diskussionen, Aufführungen und Filmen erinnert die Akademie der Künste heute (30. Mai) an den sogenannten Prager Frühling vor 40 Jahren.
Unter dem Titel «Crossing 68/69» widmen sich Zeitzeugen, Historiker und Künstler der Reformbewegung in der Tschechoslowakei, die von den Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten im August 1968 gewaltsam beendet wurde. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sowie der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg werden in den Abend einführen.Anschließend diskutieren unter anderen der erste postkommunistische tschechische Außenminister Jiri Dienstbier, der ehemalige französische Premierminister Lionel Jospin sowie der polnische Publizist Adam Michnik. Am künstlerischen Programm beteiligen sich die tschechischen Schiftsteller und ehemaligen Dissidenten Jiri Grusa und Jachym Topol, der Theaterregisseur Oliver Sturm und die Musikerin Soup&Skin.
Die Veranstaltung gehört zum Projekt «Kunst und Revolte» der Akademie der Künste. Dabei zeigt die Akademie seit April die Ausstellung «1968. Die unbequeme Zeit» mit Fotografien von Michael Ruetz. Zudem werden Dokumente aus dem Archiv von Akademie-Präsident und Plakatkünstler Klaus Staeck ausgestellt. Zu den bis Ende Juni laufenden Veranstaltungen zählen ferner ein Gastspiel des Living Theatre aus New York, eine Filmreihe, Akademie-Gespräche sowie Programme zur Literatur, zur zeitgenössischen Musik und zum Tanztheater.