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Ausstellungen 2004 im Deutschen Historischen Museum

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«Stakkato an Neueröffnungen» - Deutsches Historisches Museum stellt Jahresprogramm vor

Berlin (ddp-bln). Ein «Stakkato an Neueröffnungen» wartet in diesem Jahr auf die Besucher des Deutschen Historischen Museums (DHM). Zwölf Wechselausstellungen stellen die Kuratoren in den Räumen des im vergangenen Jahr eröffneten Pei-Baus auf die Beine. Zusätzlich habe kürzlich das Kino im Zeughaus nach fünf Jahren wieder eröffnet und die Arbeit an der Dauerausstellung laufe auf Hochtouren, freute sich Generaldirektor Hans Ottomeyer am Freitag bei der Vorstellung des Jahresprogramms.

Zwei große Ausstellungen werden sich den Erinnerungen an die beiden Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts widmen. Den Anfang macht im Mai «Der Weltkrieg 1914-1918. Ereignis und Erinnerung». Projektleiter Rainer Rother will zum einen den ersten Weltkrieg als den «vergessenen Krieg» wieder in Erinnerung bringen. Dieser «epochale Bruch» solle jedoch nicht in detailliert dargestellt werden, Ziel sei viel mehr, die bis dahin unbekannten Dimension der Kriegsführung zu zeigen. Im zweiten Teil konzentriert sich Rother auf die politischen, gesellschaftlichen und mentalen Folgen des Krieges für das 20. Jahrhundert. Er wolle die verschiedenen Erinnerungskulturen der beteiligten Staaten beleuchten.

Die Palette der Exponate reicht von Militaria über Gegenstände des alltäglichen Lebens und der Massenunterhaltung bis hin zu biographischen Zeugnissen sowie Kunstwerken. Zahlreiche Museen aus Deutschland, England, Frankreich, der Schweiz, Italien, Russland, Polen, dem Baltikum, der Balkanregion sowie Amerika und Kanada unterstützen das Projekt mit Leihgaben.

Ab Oktober beschäftigt sich die Ausstellung «Mythen der Nationen. 1945 - Arena der Erinnerungen» mit den Erinnerungen an Völkermord und Vertreibung nach dem 2. Weltkrieg. Projektleiterin Monika Flacke stellt die These auf, dass das von der 68er Generation angeprangerte «Totschweigen» der Vergangenheit wichtig war, um die wiederentstehenden europäischen Nationen zu einen und vor einem drohenden Bürgerkrieg zu bewahren. Nur durch eine - häufig medial vermittelte - gemeinsame «Erinnerungskultur» sei es den Ländern gelungen, wieder Stabilität zu erlangen. Anhand von Filmen, Gemälden, Photografien oder Grafiken aus dreißig Ländern wird die Ausstellung diese verschiedenen «Mythen der Nationen» von 1945 bis heute
miteinander vergleichen.

Als weiteres Highlight bezeichnete Ottomeyer die «virtuelle Bibliothek», die Besuchern der Langen Nacht der Museen am 31. Januar offen steht. Digitale Technik ermöglicht das Lesen eines Ritterromans ebenso wie das Blättern in der legendären Goldenen Bulle oder einem medizinischen Handbuch mit Aderlassmännchen und astrologischen Ratschlägen.

Auf die Eröffnung der Dauerausstellung im Zeughaus müssen die Besucher noch ein Jahr warten. Das Ausstellungskonzept sei jedoch nun fertig, sagte Ottomeyer. Der Zeitplan sehe für das erste Halbjahr die Einrichtung der Ausstellungsarchitekturen vor, bevor ab Sommer die 8000 Exponate ihren Platz finden sollen. Ab spätestens Anfang 2005 können auf 7500 Quadratmetern fast 2000 Jahre deutsche Geschichte erkundet werden.


Jule Scherer

Zwölf Wechselausstellungen sind in diesem Jahr im Deutschen Historischen Museum zu sehen. Alle Ausstellungen werden im Pei-Bau, Hinter dem Gießhaus 3, präsentiert.



Noch bis zum 16. Februar
Von Körpern und anderen Dingen - Deutsche Fotografie im 20.
Jahrhundert


Noch bis 1. Februar
Bilder, die lügen


Noch bis 07. März
I.M.Pei - Museumsbauten


19. Februar bis 12. April 2004
Hofjagd


1. April bis 27. Juni 2004
«Ein deutsches Familienalbum». Fotografien des 20. Jahrhunderts


22. April bis 29. August 2004
Strategien der Werbekunst. 1850 - 1933.


14. Mai bis 16. August 2004
Der Weltkrieg 1914 - 1918. Ereignis und Erinnerung


14. Juli bis 30. September 2004
Amerikanische Porträts - Reiner Leist

2. Oktober 2004 bis 27. Februar 2005
Mythen der Nationen - 1945 Arena der Erinnerungen


27. Oktober 2004 bis 28. Februar 2005
Das verlorene Berlin - Willy Römer


23. November 2004 bis 14. März 2005
Namibia - Deutschland. Geteilte Geschichte