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Stardirigent Daniel Barenboim hat sich für eine durchgreifende Verbesserung der Musikerziehung ausgesprochen.
München (ddp-bay). Um die Menschen wieder stärker an die klassische Musik heranzuführen, sei eine «totale Revolution» in der Musikerziehung nötig, sagte Barenboim am Dienstag in München bei der Präsentation einer Neuausgabe seiner Autobiografie «Die Musik - Mein Leben».In den vergangenen 50 Jahren sei die musikalische Schulausbildung überall in der Welt reduziert worden, sagte der Musiker und Dirigent. Deshalb sei Musik heute für viele Menschen nicht mehr Teil des Lebens. Barenboim betonte: «Das Problem ist nicht der Markt, sondern die Erziehung.»
Barenboim beklagte zudem, dass auch Intellektuelle mit klassischer Musik oft nichts mehr zu tun hätten. Die Musik sei «aus der Kultur genommen worden» und sei heute nur noch für eine kleine Gruppe von Bedeutung, die sich leidenschaftlich dafür interessiere. Auch viele Musiker selbst lebten nur noch in ihrer eigenen Welt. Angesichts dieser Entwicklungen sei es kein Wunder, dass Politiker zunehmend Subventionen für den Musikbetrieb in Frage stellten.
Der Pianist und Dirigent Barenboim feiert am kommenden Freitag (15.11.) seinen 60. Geburtstag. Er galt als pianistisches Wunderkind, verlegte sich später aber mehr und mehr aufs Dirigieren. Zur Zeit ist er Künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper unter den Linden sowie Music Director des Chicago Symphony Orchestra.
s. auch: http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=326…