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Berlin: Neue Berufschancen für Tänzer - Bereits 25 Studienanwärter

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Berlin (ddp). Erstmals in Deutschland wird in diesem Jahr in Berlin ein Bachelor-Studiengang für Bühnentanz angeboten. Er wird gemeinsam von der Staatlichen Ballettschule Berlin und der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» getragen.

Mit Beginn des Wintersemesters 2006/2007 könnten junge Nachwuchstänzer nun neben dem schulischen Angebot für eine Ausbildung zum Bühnentänzer gleichzeitig das Abitur und einen anerkannten Hochschulabschluss erlangen, sagte Berlins Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei.PDS) am Freitag anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages.
Der Studiengang sichere Bühnentänzern und Tänzer die berufliche Zukunft, indem er ihnen die Chance eröffne, nach einer Tanzkarriere ohne Umwege ein Master- oder Universitätsstudium aufzunehmen. Mit dem so genannten Bachelor of Arts im Tanz und dem Abitur erhielten Absolventen die Möglichkeit, unter anderem ein Engagement in einem der 70 Ensembles in Deutschland zu bekommen, sagte der künftige Studiengangsleiter Gregor Seyffert.
Das sechssemestrige Studium biete «eine ganz andere gesellschaftlich-soziale Perspektive» für Tänzer nach einer Karriere.
Anders als die künstlerischen Sparten wie Maler oder Schauspieler, für die es Studiengänge gebe, sei der Ausbildungsberuf Tänzer eigentlich nicht anerkannt gewesen, sagte der Tänzer und Choreograf.
Das Studium Bühnentanz mit über 60 Studienplätzen ist laut Flierl Teil der Abteilung Tanz der Hochschule für Schauspielkunst. Die künstlerisch-praktische Ausbildung bleibt dabei Aufgabe der Ballettschule. Der Studiengang wird bis 2009 eine erste Probephase durchlaufen. Dann soll über die weitere Zukunft entschieden werden.
Künftig seien auch die Entwicklung von Master-Studiengänge wie Choreografie und Tanzpädagogik geplant, sagte der Kultursenator.
Mit dem neuen Studiengang würden vor allem «künstlerische Talente» gefördert, betonte der Berliner Bildungssenator Klaus Böger (SPD).
Auch sei die Zusammenarbeit der beiden Institutionen ein «großer Schritt», das künstlerische Erbe der Staatlichen Ballettschule auszubauen und zu pflegen. Bis 2010 sollen unter anderem elf neue Ballettsäle geschaffen, das Schulgebäude erneuert und das Internat erweitert werden. Finanziert wird der Umbau den Angaben zufolge vom Land Berlin mit rund 20 Millionen Euro.
Bereits ab dem Wochenende beginnen die ersten Aufnahmeprüfungen für den hochschulübergreifenden Studiengang. Bewerben können sich neben Schülern der Ballettschule in Berlin auch Nachwuchstänzer aus Deutschland und dem Ausland. Gegenwärtig gebe es 25 Studienanwärter, sagte Seyffert.