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Die jüngste OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" bescheinigt Deutschlands Bildungssystem erneut schwere Defizite. Die Mängelliste erstreckt sich über die komplette Bildungslaufbahn von Grundschule bis Universität.
mdr - Bemängelt werden unter anderem zu große Klassen in der Grundschule und aus Schülersicht zu geringes Interesse seitens der Lehrer an den Fortschritten Einzelner. Im OECD-Durchschnitt liegt die Klassengröße in der Grundschule bei 20, in Deutschland dagegen bei 24 Schülern.Während in Finnland und Neuseeland mindestens 70 Prozent der Schulabgänger an die Universität gehen, verzichtet derselbe Prozentsatz von Abgängern in Deutschland auf ein Studium. Weniger Studienanfänger gibt es nur noch in fünf anderen Ländern: Mexiko, Dänemark, Tschechien sowie in der Türkei und der Schweiz.
Der Grund für die Studienabstinenz der deutschen Schulabgänger liegt laut OECD daran, dass nur 37 Prozent der Abgänger eine Hochschulzugangsberechtigung haben. Es ist absehbar, dass schon in Kürze für anspruchsvolle Tätigkeiten nicht genügend Fachleute zur Verfügung stehen.
Auch mit individueller Förderung und Integration leistungsschwacher Schüler glänzt das deutsche Bildungssystem nicht.
Der durchschnittliche Ausbildungsstand der deutschen Bevölkerung ist im Vergleich der OECD-Staaten dagegen noch recht gut. Immerhin haben rund 91 Prozent der Menschen einen Berufsabschluss oder eine Hochschulzugangsberechtigung. Hier nimmt Deutschland hinter Ungarn und Japan den dritten Platz ein.