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Deutsche Jugendliche werden immer lesefauler. Nicht einmal mehr für jeden zweiten Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren gehört Bücher lesen noch zur liebsten Freizeitbeschäftigung, wie die am Montag veröffentlichte VerbraucherAnalyse (VA) der Bauer Media KG ergab.
Hamburg (ddp). Gerade einmal 47 Prozent der Altersgruppe greifen demnach noch zum Buch. 1995 betrug der Anteil der Leseratten noch 60 Prozent.Besonders ungern lesen offenbar junge Männer. Nur jeder Dritte interessiert sich für die Buchstaben zwischen den Buchdeckeln. Bei den jungen Frauen sind es mit 62 Prozent fast doppelt so viele. Dieser Trend setzt sich in abgeschwächter Form durch fast alle Altersgruppen fort.
Erst bei über 60-Jährigen nähert sich das Leseverhalten an. Hier gaben 48 Prozent der befragten Männer und 53 Prozent der befragten Frauen an, dass sie in ihrer Freizeit am liebsten Bücher lesen. Im Gesamtdurchschnitt tun dies 55 Prozent der Befragten.
Während die 14- bis 19-Jährigen sich vermutlich relativ selten in Bibliotheken aufhalten, kennen sie dafür Videotheken, Kinos und das Internet umso besser. Der Analyse zufolge nutzt die Altergruppe diese Medien absolut am häufigsten zur Freizeitgestaltung.
Am beliebtesten ist demnach das Kino (87 Prozent), gefolgt von Videofilmen (84 Prozent) und Internet (47 Prozent). Die Vergleichswerte des Gesamtdurchschnitts liegen bei 35, 43 und 24 Prozent.
Die Studie kommt jedoch zu dem Schluss, dass Internet und Printmedien nicht zwangsläufig in Konkurrenz zueinander stehen müssen. Demnach vertiefen sich Internetnutzer häufiger in Zeitschriften und Büchern als andere. Nur bei den Tageszeitungen liegt die Offline-Gruppe vor den Usern. Möglicherweise ist das darauf zurückzuführen, dass das Internet häufiger von jüngeren Altersgruppen genutzt wird. Dort sei das Interesse an gedruckten Nachrichten weniger ausgeprägt.
Für die VerbraucherAnalyse wurden die Daten von 31 424 Männern und Frauen im Alter ab 14 Jahren erhoben. In der Gruppe der 14- bis 19-Jährigen wurden 2414 Personen befragt.