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Berlin (ddp-bln). Die Staatsbibliothek zu Berlin hat ihre Dokumentensammlung aus dem Nachlass des evangelischen Theologen und NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) erweitert.
Auf Vermittlung von Landesbischof Wolfgang Huber erhielt die Einrichtung Unterlagen zu Bonhoeffers Amtsantritt als Pfarrer bei der Deutschen Evangelischen Gemeinde in London im Jahre 1933, wie die Bibliothek mitteilte.Bei dem Geschenk der englischen Kirchengemeinde handelt es sich um das Bewerbungsschreiben des Theologen, Dokumente zu seiner Wahl zum Pfarrer zweier deutschsprachiger Gemeinden im südlichen Londoner Vorort Forest Hill sowie seinen Briefverkehr zu praktischen Fragen seines Umzugs.
Der am 4. Februar 1906 geborene evangelisch-lutherische Theologe war nach seinem Englandaufenthalt vom Oktober 1933 bis März 1935 nach Deutschland zurückgekehrt und übernahm für die Bekennende Kirche die Ausbildung angehender Pastoren. 1933 rief er öffentlich zum Protest der Kirche gegen die NS-Rassenhetze auf und engagierte sich seit 1940 aktiv im Widerstand. 1943 wurde er verhaftet und am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Den Hauptteil seines Nachlasses erstand die Staatsbibliothek nach eigenen Angaben im Jahre 1996 vom befreundeten Familienumfeld Bonhoeffers. Der Nachlass ist im Handschriftenlesesaal zugänglich.